Inhaltszusammenfassung:
Eine Infektion mit Plasmodium falciparum in der Schwangerschaft ist sowohl für die Mutter als auch für den Fetus mit gravierenden klinischen Auswirkungen verbunden: Mütterliche Anämie, intrauterine Wachstumsretardierung, ein erniedrigtes Geburtsgewicht sowie eine erhöhte perinatale und maternale Mortalität wurden häufig bei Schwangeren aus endemischen Gebieten beobachtet. Die Anfälligkeit gegenüber Malaria ist besonders hoch bei Erstgebärenden und nimmt mit zunehmender Anzahl der Schwangerschaften ab.
Der Schlüsselmechanismus maternaler Malaria liegt in der Sequestration infizierter Erythrozyten in der Plazenta. Auf der Oberfläche der Syncytiotrophoblasten wird Chondroitinsulfat A (CSA) ausgebildet, welches als Rezeptor für infizierte Erythrozyten fungiert. Die Bindung von infizierten Erythrozyten an CSA wird über Plasmodium falciparum erythrocyte membrane protein-1 (PfEMP1) vermittelt, ein Membranprotein mit einer großen Antigenvariabilität. Für die Sequestration in der Plazenta wurde im Speziellen die PfEMP1-Domäne DBL3gamma identifiziert.
Ziel der vorliegenden Arbeit war es, in funktionellen Studien zu untersuchen, ob DBL3gamma konservierte strukturelle Eigenschaften besitzt.
Die Inhibitionsversuche zeigten, dass Antikörper gegen DBL3gamma die Adhäsion an CSA von Plazentaisolaten aus verschiedenen geografischen Regionen blockieren können. Analysen im Durchflusszytometer ergaben, dass Sera von schwangeren Frauen aus Gabun Plazentaisolate unterschiedlicher Herkunft erkennen. In funktionellen Studien konnte gezeigt werden, dass sowohl die Inhibition als auch die Erkennung von CSA-bindenden Parasiten unabhängig von der geografischen Herkunft der Isolate sind.
Die Ergebnisse dieser Arbeit sprechen somit für eine strukturelle Konservierung der DBL3gamma-Domäne, nicht zuletzt deshalb, um ihre Funktion als Adhäsionsligand aufrechtzuerhalten. Eine Konservierung sowohl in struktureller als auch in funktioneller Hinsicht ist eine wichtige Voraussetzung für die Entwicklung eines Impfstoffes gegen schwangerschaftsassoziierte Malaria.