Zytologische Schnelldiagnose des Mammakarzinoms

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Zitierfähiger Link (URI): http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-21768
http://hdl.handle.net/10900/44782
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2006
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Sonstige
Gutachter: Menton, Michael
Tag der mündl. Prüfung: 2004-11-11
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Brustkrebs , Cytologie , Imprintcytologie , Schnellschnittdiagnostik
Freie Schlagwörter: mammakarzinom, imprint, zytologisch, schnellschnitt, schnellfärbung
imprint, cytology, intraoperative, breast, cancer
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Zytologische Schnelldiagnose des Mammakarzinoms Einleitung Die intraoperative Befundung eines suspekten Mammabefundes wird durch die histologische Aufarbeitung des zu untersuchenden Präparates erreicht. Da jede Methode seine Grenzen hat und heutzutage eine für den Patienten optimalste Behandlung angestrebt wird, stellte sich die Frage, ob man die histologische Abklärung durch eine weitere Methode sinnvoll ergänzen kann. Unter diesem Gesichtspunkt wurde bei 111 Patientinnen zusätzlich zur histologischen Schnellschnittuntersuchung eine Imprintzytologie, die mit einer Schnellfärbung behandelt wurde, durchgeführt. Das Patientenkollektiv entspricht dem Patientengut einer universitären Frauenklinik mit Mammazentrum und hat seinen einzigsten gemeinsamen Nenner in der Notwendigkeit einer operativen Abklärung eines Mammabefundes. Herstellung des Imprintes Während der operativen Abklärung eines Mammabefundes wird das zu untersuchende Präparat, als Schnellschnitt deklariert, in die Pathologie gebracht. Der Pathologe versucht nun Aussagen über die Dignität des Präparates und die Tumorzellfreiheit der Resektionsränder zu treffen. Hierzu öffnet er einerseits das Tumorzentrum und setzt weiterhin Schnitte an den Resektionsrändern. Je nach Beschaffenheit des Präparates kann nun durch sanftes Drücken oder durch Streifen des Tumorzentrums auf einen Objektträger ein Imprint gewonnen werden. Ziel dieses Vorganges ist das Erhalten einer ausreichend repräsentativen Menge an Tumorzellen, die eine anschließende zytologische Beurteilung gewährleisten soll. Um die Sicherheit der zytologischen Diagnose zu erhöhen, werden zwei Imprints angefertigt. Nun kann die histologische Befundung verzögerungsfrei erfolgen, die parallel durch die Schnellfärbung und zytologische Beurteilung des Imprintes ergänzt wird. Schnellfärbung des Imprintes Im Vergleich zu konventionellen Färbemethoden, der MGG ( May-Grünwald-Giemsa )- Färbung oder der Färbemethode nach Papanicolaou, die einen längeren Zeitraum zur Ausbildung ihres vollen Färbeeffektes benötigen, ermöglicht die Schnellfärbung eine Beurteilung innerhalb weniger Minuten. Der Imprint wird hierbei mit einer bereiteten Lösung , einem Gemisch aus MGG und Methanol, bedeckt und nach zwei Minuten mit Aqua dest. sorgfältig abgespült. Daraufhin wird es mit einem zweiten Gemisch aus Giemsa und Aqua dest. wiederum für zwei Minuten behandelt. Nach erfolgter Abspülung mit Aqua dest. kann die Beurteilung des Imprintes durch den Zytologen erfolgen. Hierfür werden lediglich zytologische Kriterien herangezogen, da weitere Informationen über den Patienten und des Präparates fehlen. Nach retrospektivem Vergleich der zytolgischen Schnelldiagnosen mit dem endgültigen histologischen Befund, die eine Schwäche bei der Erkennung von Fibroadenomen offenbarte, wurde eine primäre Färbung mit Mayers- Hämalaun eingeführt. Nachdem der Imprint für wenige Sekunden mit Mayers- Hämalaun gefärbt wurde, folgt der oben beschriebene Ablauf. Ergebnisse Die vom Zytologen gestellte Diagnose wird, nachdem sie im eigens kreierten Datenblatt vermerkt wurde, mit der histologischen Schnellschnittdiagnose und der endgültigen histologischen Diagnose verglichen. Die 111 untersuchten Präparate zeigten in 93 Fällen eine maligne und in 18 Fällen eine gutartige Veränderung. Die zytologische Schnelldiagnose erkannte 90 der 93 malignen Geschehen und 14 der benignen Veränderungen. Neben zwei falsch positiven und einer falsch- negativen Diagnose konnten vier Präparate aufgrund ungenügenden Zellmaterials nicht beurteilt werden. Die Sensitivität der zytologischen Untersuchung beträgt somit 97% und die Spezifität 78%. Die histologische Schnellschnittdiagnose erkannte 90 der 93 malignen Veränderungen und alle 18 positiven Veränderungen. Dies entspricht einer Sensitivität von 97% und einer Spezifität von 100%. Bemerkungen Bei der zytologischen Schnelldiagnose sind vor allem zwei Aspekte zu beachten. Erstens ist die Imprintgewinnung für die exakte Diagnosenstellung von elementarer Bedeutung, denn hier gilt es, ausreichend repräsentatives Zellmaterial zu gewinnen. Zweitens muss man sich der möglichen Fehlerquellen einer zytologischen Begutachtung bewusst sein. Das Fibroadenom kann beispielsweise leicht als ein maligner Prozess missinterpretiert werden. Dies war für die falsch- positiven Diagnosen verantwortlich. Mit der Einführung einer primären Mayers- Hämalaun Färbung wird versucht, über die Darstellung von Myoepithelien, die Erkennbarkeit des Fibroadenoms zu erleichtern. Schlussfolgerung Die zusätzliche zytologische Schnelluntersuchung zur histologischen Schnellschnittuntersuchung ist von Vorteil. Die zytologische Schnelldiagnostik hat eine hohe Sensitivität, die von der Qualität der Abnahmebedingungen abhängt. Die Spezifität der zytologischen Methode und dabei vor allem die Erkennung des Fibroadenoms bedarf einer sorgfältigen Diagnosestellung, die des weiteren durch den Einsatz von Mayers- Hämalaun erleichtert werden soll. Die histologische Schnellschnittdiagnostik weist neben einer hohen Sensitivität eine optimale Spezifität auf und ist der zytologischen Methode im Erkennen von benignen Veränderungen überlegen. Da jedoch auch die histologische Schnellschnittdiagnose ihre Fehler hat, ist eine zusätzliche ergänzende zytologische Diagnosenstellung zu empfehlen. Bei Verwendung beider Methoden hätte bei allen 111 Patientinnen die richtige Diagnose gestellte werden können und ist somit aussagekräftigstes Argument für die parallele Verwendung dieser beiden Methoden.

Abstract:

Cytologic intraoperative diagnosis of Breast Cancer Introduction The histological diagnosis of a suspect tumor of the breast is the gold standard in the intraoperative assessment. We know that each method has got its own limitations. So it is important to achieve the best treatment for the patient. We searched for a way to supplement the histologic clarification. Therefore we made an imprint cytology treated with a special quick stain identical to the intraoperative histologic examination in 111 female patients. These women are all patients of a University Womens Hospital with a specialized Breast Cancer Department. There are no other common than factors, other than the necessity of an operative clarification of a breast tumour. Preparation of the imprint During the surgery the pathologist gets the tissue which must be examined. The center of the tumor will be opened. By pressing softly on the center of the tumor, an imprint can be created. The main goal of this process is to have enough cells represented for a cytologic examination. To increase the possibility for a correct diagnose we prepared two imprints per patient. After this, the histologic examination can take place. Quick stain of imprint In relation to the established coloring methods like the MGG (May-Gruenwald-Giemsa) and the Papanicolaou stain, the quick stain needs only a few minutes to allow a cytologic diagnosis. This is the big advantage of this method. The imprint will be covered with a solution of MGG and methanol for two minutes. Then it will be rinsed with destillated water and then again covered for two minutes with a solution of Giemsa and destillated water. After clearing with destilled water the cytologic examination can be started. The cytologist has got no further information about the patient. When we compared the results of the histologic and the cytologic assessment, we saw that the cytologist had problems to judge fibroadenomas as benigne. So we improved the process by adding Mayers- Haemalaun as first step of the stain process to easier recognize this type of tissue. The Mayers- Haemalaun helps to identify the myoepithelial cells which is a sign for a non-malignant tissue. Results The diagnosis made by the cytologist and the diagnosis made during the surgery by the pathologist were compared with the final histologic diagnosis. The 111 examined tissues were in 93 cases malignant and in 18 cases benigne. The cytologic intraoperative diagnosis recognized 90 of 93 malignant and 14 non-malignant tumors. Two were false-positive, one was false negative and four samples could not be examined due to an insufficient amount of collected cells. The total sensitivity is 97% with a specifity of 78%. The histologic intraoperative diagnosis recognized 90 of 93 malignant and all 18 non-malignant tumors. The total sensitivity is 97% with a specifity of 100%. Conclusion The cytologic intraoperative diagnosis additionally to the histologic one is of benefit. Its high sensitivity depends on several factors. When making the imprint it is absolutely necessary to collect as many cells as possible. It is important for the cytological diagnosis to be accurate. Second, one has to realize the limitations of the cytologic diagnosis. The fibroadenoma for instance can be easily misinterpreted as a carcinoma. The Mayers- Haemalaun stain helps to differ between the fibroadenoma and a carcinoma. The histologic intraoperative diagnosis has got a high specifity as well as sensitivity. It recognizes non-malignant tumors easier than the cytologic one. However, each method has got its limitations. So it is recommendable to supplement the histologic assessment by a cytologic one. By using both methods, the correct diagnosis in all 111 patients could have been made. This is the best reason for using both methods together.

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