Inhaltszusammenfassung:
Vorhofflimmern (AFib), gehören zu den häufigsten unerwünschten Ereignissen im postoperativen Verlauf nach kardiochirurgischen Eingriffen.
Der vorliegenden Arbeit lag die Hypothese eines Zusammenhangs zwischen den Allelhäufigkeiten bestimmter Beta1-Adrenozeptor-Polymorphismen und dem Auftreten von postoperativem AFib zugrunde.
Eingeschlossen wurden 226 konsekutive Patienten, die sich einer Herzoperation mit extrakorporaler Zirkulation unterzogen, die präoperativ einen Sinusrhythmus aufwiesen und keine relevanten Rhythmusstörungen in der Vorgeschichte hatten.
Genomische DNA wurde aus peripheren Leukozyten (präoperative Blutabnahme ca. 9ml) isoliert und die Genotypisierung erfolgte für die Polymorphismen Ser49Gly und Arg389Gly mittels PCR-RFLP.
Postoperatives AFib trat bei 93 Patienten (41%) (AFib-Gruppe) auf und bei 133 Patienten (59%) nicht (non-AFib-Gruppe).
In der Subgruppe der ACB-Patienten (n=142) zeigte sich ein signifikanter Unterschied für den Ser49Gly Polymorphismus. Das Wildtyp-Allel (A145) kommt in der non-AFib-Gruppe (172) signifikant häufiger als in der AFib-Gruppe (74) vor (odds ratio 2,6; 95%-KI 1,29 bis 5,16; p=0,0089). Entsprechend ergab sich eine signifikant größere Häufigkeit des Wildtyp-Genotyps (Ser/Ser) in der non-AFib- (79) als in der AFib-Gruppe (29) (odds ratio 3,1; 95%-KI 1,38 bis 6,80; p=0,007). Für den Arg389Gly-Polymorphismus wurde keine Assoziation mit AFib gefunden.
Zusammenfassend haben Träger des Gly49 Allels des Beta1-Adrenozeptors ein statistisch signifikant höheres Risiko, nach einer ACB-Operation postoperatives AFib zu entwickeln.