Inhaltszusammenfassung:
Seit Beginn des Jahres 2001 wird am Zentrum für Gastrointestinale Onkologie des Universitätsklinikums Tübingen das Tumorboard für Gastrointestinale Tumoren veranstaltet. Während zweimal wöchentlich stattfindender interdisziplinärer Konferenzen wird anhand von Patientendaten das gemeinsame diagnostische und therapeutische Management zwischen den verschiedenen medizinischen Disziplinen diskutiert. Es wurden die medizinischen und demographischen Daten sowie die Empfehlungen der im Jahre 2001 vorgestellten Patienten untersucht. Die Evaluierung der Daten erfolgte durch das Giessener Tumordokumentationssystem, Entlassungsberichte und gezielte Befragung der weiterbehandelnden Ärzte. Insgesamt konnten 422 von 443 der im Jahre 2001 am gastrointestinalen Tumorboard vorgestellten Patienten ausgewertet werden.
Die Zielsetzung war, wichtige Hinweise über die Umsetzung und Umsetzbarkeit von Tumorkonferenzempfehlungen zu erhalten und die dokumentierten medizinischen Eckdaten der vorgestellten Patienten zu differenzieren. Außerdem wurde in einer Umfrage der Fragestellung nachgegangen, wie zukünftig am Tumorboard für gastrointestinale Onkologie die Organisation, der Ablauf und der Kommunikationsaustausch optimiert werden können.
Infolge der gewonnenen Daten wurden Maßnahmen umgesetzt, die Änderungen in der Organisation und dem Zeitpunkt der gastrointestinalen Tumorkonferenz sowie eine Optimierung des Anmelde- und Ergebnisprotokolls durch ein neues elektronisches Organisationssystem zur Folge hatten.
Zusammenfassend beleuchtet diese Untersuchung wichtige Eckdaten im Rahmen eines Qualitätsmanagements von interdisziplinären Tumorkonferenzen und den medizinischen Hintergrund der am Tumorboard für gastrointestinale Onkologie vorgestellten Patienten. Außerdem konnte gezeigt werden, dass Tumorzentren helfen, eine optimierte Versorgung der Patienten durch Umsetzung von neuen leitlinienorientierten Erkenntnissen, dem Einbeziehen von innovativen Studienkonzepten und durch interdisziplinäre Zusammenarbeit zu ermöglichen.