Inhaltszusammenfassung:
In dieser Studie wurde die Abhängigkeit der Arbeitsleistung und der Muskelbeanspruchung von der Monitorposition in der laparoskopischen Chirurgie untersucht. Die Auswertung der ergonomischen Aspekte basiert neben der Elektromyographie auf der subjektiven Einschätzung der 18 Probanden.
Laparoskopisches Nähen wurde unter Laborbedingungen durch das Auffädeln von Perlen während vier Messungen von je 15 Minuten simuliert, in denen der Blick auf den Monitor konstant war. Die Reihenfolge der Monitorpositionen war randomisiert: "A": Frontal in Augenhöhe
"B": Frontal in Höhe des OP-Feldes
"C": 45° rechtsseitig in Augenhöhe
Die vierte Messung gab den Probanden die Möglichkeit den Blickwinkel während der Arbeit zu ändern, bzw. nur mit der favorisierten Position zu arbeiten. Während aller Messungen wurden Oberflächenelektromyogramme von sechs Nackenmuskeln abgeleitet und anhand der Kennwerte der Frequenz und der Amplitude analysiert.
Die konventionelle Positionierung des Monitors auf der Seite kann nach den Studienergebnissen nicht empfohlen werden, da hierbei signifikant eine schlechtere Arbeitsleistung und ein höherer Ermüdungsgrad der Muskulatur gefunden wurde. Der Großteil der Probanden präferiert eine Kombination von zwei frontal positionierten Monitoren, einen für weniger komplizierte Aufgabenbereiche in der muskelschonenden Position frontal auf Augenhöhe und einen weiteren für anspruchsvollere Aufgaben auf Handhöhe, bei dem die signifikant größte laparoskopischen Geschicklichkeit festgestellt wurde.
Die praktische Umsetzung dieser Studienergebnisse ist mit den derzeitig meist verwendeten voluminösen Monitoren sowohl aus technischer Sicht als auch aus Gründen der Sterilität problematisch. Realisierbar wäre der Vorschlag z.B. mit Flachbildmonitoren, die durch einen Trägerarm an der Decke befestigt sind und die der Chirurg individuell auch über dem Sterilfeld positionieren kann.