Inhaltszusammenfassung:
Einleitung: Es konnte gezeigt werden, dass der aus Sojabohnen gewonnene Bowman-Birk Protease Inhibitor Zellen in vivo und in vitro vor chemikalien- und strahleninduzierter Karzinogenese schützt. In den folgenden Experimenten wurde die Rolle von BBI und P-Tyrosin im Prozess der neoplastischen Zelltransformation untersucht.
Methoden: Hierfür wurde das in vitro Zellsystem C3H 10T1/2 (Mausfibroblasten) verwendet. Die Transformationsassays wurden nach der von Reznikoff et al. etablierten Methode durchgeführt.
Ergebnisse: Neoplastische C3H 10T1/2 Zellen konnten anhand ihres Phänotyps erkannt werden, denn diese formten 3D-Cluster, so genannte Foci. Je nach Behandlung wurden quantitative Unterschiede bezüglich der Transformationsereignisse gefunden: Generell waren C3H 10 T1/2 Zellen sehr sensitiv gegenüber neoplastischer Zelltransformation. Es wurde beobachtet, dass die spontane Transformationsrate von Kontrollzellen in hohen Passagen (mit Beginn von Passage 20) anstieg. Behandlung mit chemischen oder physikalischen Agenzien erhöhte die Transformationsfrequenz: Verglichen mit der Foci-Anzahl, die aus unbehandelten Kontrollzellen entstanden waren, zeigte sich eine vermehrte Anzahl an Foci in bestrahlten oder mit Methylcholanthren behandelten Zellen. Eine BBI- bzw. P-Tyrosin-Behandlung vor der Bestrahlung mit 4 Gy reduzierte die Anzahl an transformierten Zellen, die Foci formten. Außerdem wurde eine Reduktion der Transformationsereignisse in C3H 10 T1/2 Zellen, die vor einer MCA-Behandlung mit P-Tyrosin präinkubiert worden waren. Ebenso zeigte sich eine reduzierte spontane Transformationsrate nach Behandlung mit BBI / P-Tyrosin.
Schlussfolgerung: BBi und P-Tyrosin-Behandlung schützte C3H 10T1/2 Zellen vor chemikalien-und strahleninduzierter Karzinogenese in vitro. P-Tyrosin Applikation konnte die Anzahl der spontanen Transformationsereignisse von Kontrollzellen reduzieren. Es könnte postuliert werden, dass P-Tyrosin als ein Protektor für Zellen gegenüber neoplasitscher Zelltransformation agiert.