Inhaltszusammenfassung:
Der häufigste Grund für das Versagen einer modernen Hüfttotalendoprothese mit der Folge einer Revisionsoperation ist die aseptische Prothesenlockerung. Mit dieser Arbeit sollten zwei verschiedene Gleitpaarungen (Polyethylen-Inlay/Keramik-Kopf und Keramik-Inlay/Keramik-Kopf) für die Hüftgelenkspfanne PLASMACUP® auf klinische und radiologische Unterschiede hin untersucht werden.
In der prospektiven, randomisierten und multizentrischen Studie erfolgten klinische Kontrollen bezüglich Schmerzen und Zufriedenheit mit der Operation, zusätzlich wurden der Harris Hip Score und der Funktionsfragebogen Hannover für Osteoarthrose eingesetzt. Es erfolgte eine detaillierte radiologische Analyse. Die postoperative Implantatposition und eine mögliche zentrale Saumbildung wurden untersucht, um mögliche Risikofaktoren für eine frühe Implantatmigration zu erkennen. Mit der computerisierten Ein Bild Röntgen Analyse (EBRA) wurden Serien von postoperativ angefertigten Röntgenbildern vermessen und die Pfannenwanderung und der Abrieb des Implantats bestimmt. Die Pfannenwanderung wurde auch mit der Nunn-Methode gemessen, um festzustellen, ob die Aussagen der Untersuchung auch ohne das aufwändigere EBRA-Verfahren zu treffen gewesen wären.
Ein Unterschied bezüglich der erhobenen klinischen und radiologischen Parameter konnten zwischen den beiden Gleitpaarungsgruppen nicht gefunden werden. Die Hüftgelenkspfanne PLASMACUP® zeigte in einigen Fällen eine Nachsinktendenz. Eine weitere an der Studie beteiligte Klinik fand diese Nachsinktendenz nicht. Dort wurden im Unterschied zum untersuchten Kollektiv aber bei allen Patienten Verankerungsschrauben verwendet und den Patienten war für sechs Wochen postoperativ nur Teilbelastung gestattet. Dies scheint zu einer stabileren Primärverankerung der Prothesenpfanne zu führen. Welches Konzept sich langfristig als günstiger erweist, bleibt abzuwarten. Die Verwendung des PLASMACUP® mit beiden Gleitpaarungen ist in der Patientenversorgung weiterhin gerechtfertigt.