Inhaltszusammenfassung:
EINLEITUNG
Derzeit ist eine Vielzahl biodegradierbarer Osteosynthesesysteme auf dem Markt erhältlich. Unterschiede sind hauptsächlich im Resorptionsverhalten und den Festigkeitseigenschaften zu suchen. Ziel dieser Arbeit ist die klinische und sonographische Untersuchung eines Osteosynthesesystems, dessen Resorbierbarkeit besonders hervorgehoben wird.
PATIENTEN UND METHODIK
Das resorbierbare Material aus reinem Poly D, L-Laktid (50:50 PDLLA) wurde zur Versorgung von 26 Mittelgesichtsfrakturen 2 Stirnhöhlenvorderwandfrakturen, einer Le-Fort I Osteotomie und einer Kraniosynostose im Rahmen einer retrospektiven Studie eingesetzt. Die Polymerdegradation wurde dabei prospektiv in viermonatigen Abständen sonographisch beurteilt.
ERGEBNISSE
Die Resorption betreffend zeigten sich äußerst unterschiedliche Verläufe mit vereinzelt sonographisch bestätigter Resorption ab dem 20 Monat nach Implantation. Im Durchschnitt lagen jedoch 20 bis 24 Monate nach Implantation sonographisch hochgradig veränderte Polymere vor, deren Resorption noch nicht abgeschlossen war. In einem Fall trat 13 Monate nach Frakturversorgung eine Fremdkörperreaktion auf, wie sie aus früheren Studien an biodegradierbarer Osteosynthese beschrieben ist. Die Platten besaßen für den nicht kaubelasteten Gesichtsschädelbereich ausreichende Stabilität, jedoch traten in 9,1% Schraubenfrakturen auf.
SCHLUSSFOLGERUNG
Insgesamt stellte sich die Sonographie als eine hervorragende Methode dar, den Umwandlungsprozess der Polymere im Rahmen der Degradation zu visualisieren. Für das untersuchte Osteosynthesematerial ließ sich eine Eignung für die Osteosynthese des nicht kaubelasteten Gesichtsschädels herausarbeiten.