Inhaltszusammenfassung:
Assisted hatching (AH) ist eine weit verbreitete Technik in der künstlichen Befruchtung. Es ist bis heute jedoch nicht gelungen, zu einem endgültigen Ergebnis über die tatsächlichen Vorteile zu kommen. Vorhandene Studien kommen zu abweichenden Ergebnissen.
In einer Auswertung der Behandlungen des Bielefelder Instituts für Reproduktionsmedizin wurden alle IVF- und ICSI-Zyklen (n=740) eines bestimmten Zeitintervalls (8/1999 bis 5/2000) analysiert.
Im erfassten Zeitraum wurde bei etwa der Hälfte der behandelten Patientinnen assisted hatching durchgeführt. Die restlichen Patientinnen gingen in die Kontrollgruppe ein. Analysiert wurden die Schwangerschaftsraten von AH- und Kontrollgruppe bei zwölf Gruppen. Diese Gruppen resultieren aus der Unterteilung nach Alter, Therapie- und Transferart. Die statistische Auswertung erfolgte mit Hilfe des Fischer-Tests. Alle Parameter, die sich direkt auf die Schwangerschaftsrate auswirken, stimmten bei Analyse- und Kontrollgruppe überein oder hatten keinen Einfluss auf die Tendenz der Studie.
Das assisted hatching wurde mit einem Infrarot 1,48µm Dioden-Laser (Fertilase®) durchgeführt. Es erfolgte auf Wunsch der Patientinnen.
In keiner der AH-Gruppen konnte ein signifikanter Anstieg der Schwangerschaftsrate gegenüber der entsprechenden Kontrollgruppe festgestellt werden. Assisted hatching hatte keine statistisch auffällige Auswirkung auf die Schwangerschaftsraten. Dieses Ergebnis legt nahe, dass die untersuchte Patientinnenpopulation keinen Nutzen aus dem assisted hatching ziehen konnte. Ein mögliches Profitieren einer Patientengruppe mit anderen Merkmalen wird nicht ausgeschlossen.
Abstract:
Assisted hatching (AH) is a well known technique in artificial fertilisation. As yet, it has not been possible to come to a final conclusion regarding the actual advantages. Existing publications come to differing conclusions.
This study analyses all IVF- and ICSI-Cycles (n=740) of a certain time span (8/1999 until 5/2000) that have taken place at the "Bielefelder Institut für Reproduktionsmedizin". Within this time interval, assisted hatching was performed on approximately half the treatments. The rest of the treatments are summed up to create the control group. The pregnancy rates of the AH and the control group are analysed in 12 different groups. These groups result from a differentiation according to maternal age, therapy (IVF or ICSI) and transfer (ET or TET).
The statistical data was analysed with the Fischer-Test. All parameters which have direct influence on the pregnancy rates were either identical in AH and control group or had no effect on the general tendency of this study.
The AH was performed with a 1,48 infrared Diode-Laser (Fertilase®), on the patients demand.
A significant higher pregnancy rate could not be found in any of the AH groups compared to the control groups. AH had no statistically significant effect on the pregnancy rates. This allows the conclusion that the examined population of patients did not profit from AH.
A possible profit of a patient-population with different characteristics can not be excluded.