Untersuchung biologischer und genetischer Marker auf ihren Zusammenhang mit Alkoholabhängigkeit und deliranter Symptomatik im Rahmen der Alkoholentgiftung

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Zitierfähiger Link (URI): http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-17298
http://hdl.handle.net/10900/44649
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2005
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Sonstige
Gutachter: Gaertner, Hans Jürgen
Tag der mündl. Prüfung: 2004-11-23
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Alkoholismus , Delirium tremens , Polymorphismus , Dopamin
Freie Schlagwörter: Alkoholentgiftung , Alkoholabhängigkeit
alcoholism , withdrawal , delirium tremens , polymorphism , dopamine
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Tiermodelle, Familien-, Zwillings- und Adoptionsstudien belegen, dass genetische Faktoren neben Umwelteinflüssen eine bedeutende Rolle bei der Genese der Alkoholabhängigkeit spielen. Ebenso geht man von einer multifaktoriellen Ätiologie bei der Entstehung des Delirium tremens (DTs) während der Alkoholentgiftung aus. Ziel der Assoziationsstudie war es, einzelne disponierende Gene bzw. serologische Marker der Alkoholabhängigkeit und des DTs zu identifizieren. Dabei wurden mit Hilfe der Polymerasekettenreaktion (PCR) und anschließendem Restriktionsendonukleasenverdau Kandidatengene analysiert, denen eine gewisse Funktionalität zugesprochen wird. Es konnten 208 nach DSM IV alkoholabhängige Patienten und 102 gesunde Kontrollpersonen rekrutiert werden. 82 der alkoholabhängigen Patienten litten während der Alkoholentgiftung unter schweren Entzugserschienungen in Form eines DTs. Weder für den funktionellen Val/Met-Polymorphismus des katecholaminabbauenden Enzyms Katecholamin-O-methyltransferase (COMT) noch für einen 48bp-VNTR-Polymorphismus des Dopaminrezeptors DRD4 konnte eine signifikante Assoziation mit der Alkoholabhängigkeit bzw. dem DT hergestellt werden. Dagegen stellte sich ein signifikanter Zusammenhang zwischen dem DBH*444g/a-Polymorphismus und der DbetaH-Plasmaaktivität dar. Der DBH*444g/a-Polymorphismus ist mit der Diagnose "Alkoholabhängigkeit" assoziiert: das Allel a weist eine signifikant höhere Frequenz in der Gruppe der alkoholabhängigen Patienten auf. Ferner zeigte sich nach mindestens 22 Tagen Abstinenz eine signifikant erniedrigte DbetaH-Plasmaaktivität bei den alkoholabhängigen Patienten. Zwischen den Patienten mit DT und den Patienten mit nur leichten Entzugserscheinungen während der Entgiftung konnte bezüglich des DBH*444g/a-Polymorphismus und der DbetaH-Plasmaaktivität kein signifikanter Unterschied festgestellt werden. Die Daten deuten auf eine Alkoholabhängigkeit-assoziierte Verminderung der DbetaH-Plasmaaktivität hin, die möglicherweise durch den DBH*444g/a-Polymorphismus beeinflusst wird. Nach der vorliegenden Studie ergibt sich kein Hinweis auf eine Beteiligung der untersuchten Polymorphismen für die Ätiologie des DTs.

Abstract:

Animal experiments, family studies, twin studies and adoption studies show that both environmental and genetic influences seem to play a critical role in the etiology of alcohol dependence. It also can be assumed that the emergence of delirium tremens (DT) during alcohol withdrawal is caused by various factors. The intention of this association study was to identify predisposing genes and serologic markers for alcohol dependence or DT. We analysed potential functional polymorphisms via polymerase chain reaction (PCR) and restriction fragment length polymorphism assay (RFLP). 208 patients fulfilling the criteria for alcohol dependence according to DSM IV and 102 healthy controls were recruited. 82 patients had a history of alcohol withdrawal DT. The functional Val/Met-polymorphism of the human catechol-O-methyltransferase gene and the 48bp-VNTR-polymorphism of the dopamine D4 receptor were neither significantly associated with the diagnosis of alcoholism nor DT during alcohol withdrawal. The dopamine-beta-hydroxylase (DbetaH) plasma activity turned out to be influenced by the DBH*444g/a-polymorphism. The DBH*444g/a-polymorphism is significantly associated with the diagnosis "alcohol dependence": allele a had a higher frequency in the group of alcohol dependent patients. In addition mean plasma DbetaH activity measured in alcoholic subjects after 22 days of abstinence was significantly lower than that observed in the control group. No difference was found between subjects with DT during withdrawal and subjects with mild withdrawal symptoms regarding plasma DbetaH activity and DBH*444g/a-polymorphism. The study shows an alcoholism-related reduction in plasma DbetaH activity which seems to be influenced by the DBH*444g/a-polymorphism. According to our data none of the analysed polymorphisms contributed to the etiology of the DT.

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