Inhaltszusammenfassung:
In dieser Studie wurde der Einfluss mütterlicher P. falciparum-Infektion während der Schwangerschaft auf die zelluläre Immunantwort der peripheren mononukleären Zellen im Blut der Mütter und speziell der mononukleären Zellen des Nabelschnurblutes untersucht.
Mit der Analyse der intrazellulären Zytokinproduktion sollte am Beispiel von TNF-alpha und IFN-gamma eine Aussage über die Fähigkeit der einzelnen Subpopulationen der Zellen des Immunsystems zur Immunantwort getroffen werden.
Aus den Untersuchungen lässt sich schlussfolgern, dass eine Chemotherapie einer mütterlichen Malaria zum einen zu einer vergrößerten, schnell reagierenden gamma-delta-T-Zell-Population führt, und zum zweiten sich dieser Effekt auf die Zellen des fetalen Immunsystems ausdehnt. Damit verstärkt sich die Annahme, dass die Zellen des angeborenen Immunsystems eine wichtige Rolle bei der Kontrolle der Malariaerkrankung spielen.
Die Aktivierung der Zellen des Nabelschnurblutes ohne Nachweises von P.falciparum im kindlichen Blut zeigt, dass hier eine infektionsassoziierte in utero Sensibilisierung gegenüber Plasmodienantigenen vorliegt.
Unsere Beobachtungen zur Funktion der gamma-delta-T-Zellen zeigten, dass diese Zellen in der Lage sind, ihre Kapazität zur verstärkten Immunantwort nach Sensibilisierung während der Fetalperiode durch mütterliche Infektion über einen Zeitraum von einigen Monaten bis zur Geburt aufrecht zu erhalten. Damit besitzen gamma-delta-T-Zellen eine Erinnerungsfunktion und somit eine Sonderstellung zwischen den Zellen der angeborenen und der erworbenen Immunabwehr.