Wege – 'Irrwege' der Diagnose und Behandlung des ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung) : Zugangswege, Informiertheit, Einstellungen, Befürchtungen und Kritik der regionalen Versorgungsstrukturen

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Zitierfähiger Link (URI): http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-16410
http://hdl.handle.net/10900/44616
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2005
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Sonstige
Gutachter: Klosinski, G.
Tag der mündl. Prüfung: 2005-02-14
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom
Freie Schlagwörter: reaktive Störung , gescheiterte Schullaufbahn
ADHD , secondary disturbances , failed school pathway
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Im Rahmen der Dissertation Wege - "Irrwege" der Diagnostik und Behandlung des ADHS wurden 52 Kinder und Jugendliche, Patienten in einer Kinder- und Jugendpsychiatrischen Praxis mit ihren Familien hinsichtlich ihrer Behandlungsgeschichte befragt. Auf dem Boden von Fragebögen und den bei einem Interview sowie im Laufe der Diagnostik erhobenen Daten wurden zehn Hypothesen hinsichtlich ihrer Gültigkeit überprüft. Neben einer unzureichenden regionalen kinder- und jugendpsychiatrischen und psychotherapeutischen Versorgungssituation fanden sich Hinweise darauf, dass eine späte Diagnosestellung eher mit einem unzureichenden Informationsstand des Erstuntersuchers als mit der Intensität der Symptomatik korreliert. Eltern, Kindergärtnerinnen und Lehrer erleben die Kinder in der Regel früh als "anders" und stellen diese auch wegen ihres "Andersseins" bei Kinderärzten und Beratungsstellen vor. Es vergehen aber trotzdem oft noch Jahre bevor die Diagnose ADHS gestellt wird und eine adäquate Behandlung eingeleitet werden kann. Nicht selten finden sich dann schon sekundäre Störungen und eine gescheiterte Schullaufbahn. Der Teil der betroffenen Kinder die zu diesem Zeitpunkt schon kostenintensive Jugendhilfemaßnahmen in Anspruch nehmen müssen ist deutlich erhöht. Die befragten Eltern monierten neben der schlechten Versorgungs- und Informationssituation, den mangelnden Kenntnisstand und unzureichendes Engagement einzelner Institutionen, fühlten sich mit ihrem "Problemkind" oft unverstanden und alleine gelassen. Ingesamt fanden sich aber Hinweise darauf, dass bei weiterhin bestehenden regionalen Versorgungsengpässen der bessere Informationsstand und die Vernetzung der unterschiedlichen Institutionen bereits positive Effekte zeigt. Zahlreiche Veranstaltungen und Artikel in Fachzeitschriften in den letzten Jahren und eine spürbare Enttabuisierung der psychopharmakologischen Behandlung dieses Störungsbildes sind hier zu nennen.

Abstract:

Objective To evaluate the ways "errors" in the diagnosis and treatment of Attention Deficit Hyperactivity Syndrome. Design Retrospective study evaluation of questionnaires and consultation records of the database during the diagnostic search. Setting 52 children and adolescent patients in a clinic of child and adolescent psychiatry and their families were interviewed regarding the diagnostic process and their history. Intervention Examination of ten hypothetical assumptions results there was evidence that beside desolate regional provision of services for child and adolescent psychiatry as well as the psychotherapeutic provision, the initial consulting physician showed a lack of information regarding the subject and those resulted in the diagnosis being delayed. There was evidence that a delay in the diagnosis was most likely due to an inefficient experience and education on behalf of the consulting physician than it being correlated to the intensity of symptoms. Parents, nursery nurses and teachers see their children usually early as being "different", and present them because of this to paediatricians and advisory groups. But many years go by before the diagnosis of ADHS is made and appropriate treatment started. We found often secondary disturbances and a failed school pathway. The need for expensive social services input in that group of affected children is significantly higher. The interviewed parents complained that the lack of resources and information as well as the ignorance and weak engagement of different institutions made them feel left alone and misunderstood with their "problem child". Altogether we found that regardless of regional lack of resources a collaboration between different institutions and the improved standard of information showed positive effects. To name are a number of meetings held and papers presented in medical journals over the last years as well the acceptance in the treatment with a psychopharmacological drug of this syndrome.

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