Einfluss der Grunderkrankung auf die Prognose kritisch kranker Patienten mit akutem Nierenversagen

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Zitierfähiger Link (URI): http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-15768
http://hdl.handle.net/10900/44602
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2005
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Sonstige
Gutachter: Fretschner, Reinhold
Tag der mündl. Prüfung: 2003-05-20
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Nierenversagen , Intensivmedizin , Letalität
Freie Schlagwörter: Nierenersatztherapie
kidney failure , acute renal replacement therapy , intensive care , outcome assessment
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Hintergrund und Fragestellung: Die Entstehung eines akuten Nierenversagens (ANV) bei kritisch kranken Patienten geht mit einer Zunahme der Letalität im Krankenhaus einher. Vor kurzem konnte gezeigt werden, dass der frühe Beginn einer Nierenersatztherapie und der Einsatz hoher Flussraten zu einem besseren Krankheitsverlauf und zu einer höheren Überlebensrate führen. Dies wurde in anderen Studien aber nicht bestätigt. Die Untersuchung ausgewählter Patientengruppen könnte als nützliche Grundlage dienen, um in zukünftigen Studien über die Wirksamkeit von Nierenersatzverfahren vorab bestimmte Patienten auszuwählen. Daher beobachteten wir den Einfluss der Grunderkrankung auf den Krankheitsverlauf der Patienten mit ANV. Methoden: Wir analysierten retrospektiv die Daten von 306 Patienten mit ANV, die mit einer Nierenersatztherapie behandelt wurden. Die Patienten wurden entsprechend ihrer Grunderkrankung in sechs Diagnosegruppen eingeteilt: Hämorrhagischer Schock, herzchirurgischer Eingriff, Lebertransplantation, Polytrauma, Sepsis und Sonstige. Univariate und multivariate Regressionsanalysen wurden durchgeführt, um Faktoren mit Einfluss auf die Letalitiät festzulegen. Ergebnisse: Die Grunderkrankung war der einzige unabhängige Risikofaktor für eine erhöhte Letalität, der bei Aufnahme auf die Intensivstation vorhanden war (p = 0,047). Patienten mit Sepsis hatten eine signifikant höhere Letalitätsrate (68%) als ANV-Patienten insgesamt (51%) (p = 0,02). Die Aufenthaltsdauer auf der Intensivstation, Katecholaminbedarf, ein spät einsetzendes ANV und die Interaktion zwischen APACHE-II-Wert und der Dauer der Behandlung auf der Intensivstation waren weitere unabhängige Faktoren für ein erhöhtes Letalitätsrisiko. Fazit: Patientenauswahl und Definition von Patientengruppen entsprechend ihrer Grunderkrankung könnten sinnvoll sein, um in zukünftigen Studien über die Letalität des ANV weiterführende Aspekte zuevaluieren.

Abstract:

Background and objective: The development of acute renal failure (ARF) in critically ill patients is associated with an increase in hospital mortality. Recently, it was shown that starting renal replacement therapy early and using high-filtrate flow rates can improve the outcome, but this could not be confirmed in later investigations. Studying selected patient subgroups could provide a useful basis for patient selection in future trials evaluating the outcome of renal replacement therapies. We, therefore, investigated the impact of the underlying disease on the outcome of patients with ARF. Methods: We retrospectively analysed 306 patients with ARF who were treated with renal replacement therapy. Patients were classified according to six initial diagnosis groups: haemorrhagic shock, post-cardiac surgery, post-liver transplantation, trauma, severe sepsis and miscellaneous. Univariate and multivariate multiple logistic regression analysis was used to determine which factors influenced the outcome. Results: Underlying disease proved to be the only independent risk factor for mortality that was present at intensive care unit (ICU) admission (p = 0.047). Patients with severe sepsis had a significantly higher mortality rate (68%) than ARF patients as a whole (51%) (p = 0.02). Length of stay in the ICU, the use of catecholamines, the delay before ARF onset, and the correlation between APACHE II score and ICU length of stay proved to be additional independent predictors of outcome. Conclusions: Patient selection and subgroup definition according to the underlying disease could augment the usefulness of future trials evaluating the outcome of ARF.

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