Inhaltszusammenfassung:
Der äußerst heterogene Organismus Burkholderia cepacia ist trotz zahlreicher zur Verfügung stehender Bestimmungsmethoden schwierig zu identifizieren. Bei Patienten mit Zystischer Fibrose (CF) führt B. cepacia neben einer chronischen auch zu einer akuten Lungeninfektion mit Bakteriämie. Es ist noch nicht geklärt, welchen Einfluss die Biofilmbildung bei B. cepacia im anaeroben Milieu des Oberflächenflüssigkeitsfilms in CF-Lungen auf den unterschiedlichen Infektionsverlauf bei CF-Patienten besitzt. Vor diesem Hintergrund wurden 102 B. cepacia-Stämme aller zehn Genomovare, darunter 20 nicht-invasive und 24 invasive B. cepacia-Stämme, unter anaeroben und aeroben Wachstumsbedingungen mit Hilfe eines aus B. cepacia-Exopolysaccharid gewonnenen Antiserums (BC408-Antiserum) immunfluoreszenzmikroskopisch untersucht. Darüber hinaus wurde überprüft, ob das BC408-Antiserum in der Lage ist, B. cepacia im Sputum eines CF-Patienten zu detektieren. Das BC408-Antiserum konnte 101 der 102 B. cepacia-Stämme sowie Mikrokolonien im Sputum des CF-Patienten identifizieren. In analogen Untersuchungen mit Staphylococcus aureus-, Streptococcus pneumoniae- und Pseudomonas aeruginosa-Stämmen reagierte das BC408-Antiserum mit keinem der untersuchten Stämme. Bei 25% der invasiven B. cepacia-Stämme und bei 40% der nicht-invasiven B. cepacia-Stämme waren die Immunfluoreszenz-Signale anaerob stärker als aerob. Die heterogenen Ergebnisse der phänotypischen Untersuchung von invasiven und nicht-invasiven B. cepacia-Stämmen spiegeln somit die genotypische Vielfalt des B. cepacia-Komplexes wider. Aufgrund der hohen Spezifität des BC408-Antiserums stellt die indirekte Immunfluoreszenz ein schnelles und kostengünstiges Nachweisverfahren von B. cepacia dar.