Untersucher-unabhängige Bestimmung der lokalen stato-kinetischen Dissoziation (SKD) mittels semi-automatisierter Perimetrie

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Zitierfähiger Link (URI): http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-14726
http://hdl.handle.net/10900/44556
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2004
Originalveröffentlichung: ISBN: 3-8322-3086-6
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Sonstige
Gutachter: Schiefer, Ulrich
Tag der mündl. Prüfung: 2001-11-09
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Gesichtsfeldmessung
Freie Schlagwörter: stato-kinetische Dissoziation , SKD , semi-automatisierte Perimetrie , Gesichtsfeldausfall
perimetry , stato-kinetic dissociation , SKD , semi-automated perimetry , scotoma
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Als stato-kinetische Dissoziation (SKD) oder auch RIDDOCH-Phänomen bezeichnet man die Differenz zwischen einem statisch und einem kinetisch erhobenen Gesichtsfeldbefund. Über die Entstehungsursachen dieses Phänomens ist bisher wenig bekannt, sinnes-physiologische und anatomische Forschungen lassen vermuten, dass es mit dem magno- und parvozellulären System der Sehbahn zusammenhängt. In dieser Studie wurden 15 Patienten mit fortgeschrittenen, stabilen Gesichts-feldausfällen unterschiedlicher Genese (Glaukom, Retinitis pigmentosa und Schädigung der hinteren Sehbahn) untersucht. Zunächst wurde manuell-kinetisch und -statisch der ungefähre Verlauf der Skotomgrenze (Stimulus-Größe 26’, Stimulus-Leuchtdichte 110 cd/m2, Hintergrund-Leuchtdichte 10 cd/m2) ermittelt. Hierauf basierend wurde eine individuelle Vektoranordnungen für die automatisiert-kinetische und eine für die automatisiert-statische Untersu-chung erstellt. Jede Vektoranordnung bestand aus 16-24 Vektoren (Länge der Vektoren jeweils 6°), welche 2-3° innerhalb des Gesichtsfeldausfalls startete und die Skotomgrenze möglichst senkrecht schnitt. In der automatisiert-kinetischen Untersuchung wurden zusätzlich 4 bis 8 kinetische Vektoren inner-halb des sicher sehenden Gesichtsfeldbereichs zur Messung der individuellen Reaktionszeit des Patienten platziert. Alle kinetischen Vektoren wurden mit einer Geschwindigkeit von 2 °/s präsentiert und sowohl die kinetischen als auch die statischen Vektoren wurden sechs Mal in randomisierter Reihenfolge dargeboten. Die statische Vektoranordnung bestand aus der gleichen Anzahl an Vektoren wie die kinetische Vektoranordnung und hatte annähernd die gleichen Lokalisationen. An den Stellen, an denen die manuelle Untersuchung (lokale) SKD gezeigt hatte, wurde die Lage der Vektoren modifiziert. Jeder statische Vektor bestand aus 5 Stimulus-Lokalisationen in einer linearen Anordnung und einem Inter-Stimulus-Abstand von 1,5°. Die Präsentationsdauer betrug 200 ms, die übrigen Stimuluseigenschaften entsprachen denen der manuellen bzw. automatisiert-kinetischen Untersuchung. Alle Untersuchungen wurden am Tuebin-gen Computer Campimeter (TCC) von demselben Untersucher durchgeführt. Die SKD wurde als positiv definiert, wenn das statische Skotom größer als das kinetische war, andernfalls als negativ. Die Untersuchungen ergaben bemerkenswerte Schwankungen der SKD entlang der Skotomgrenze, eine besondere Bedeutung kam hierbei auch der in dieser Methode verwirklichten Berücksichtigung der individuellen Reaktionszeit bei dem kinetischen Untersuchungsabschnitt zu. Insgesamt fanden sich in den einzelnen Untersuchungen stato-kinetische Dissoziationen im Bereich von wenigen Grad, bei acht Untersuchungen fand sich eine lokal negative SKD. Zusammenfassend zeigte sich bei allen Patienten eine (zumindest lokale) SKD jedoch relativ geringer Ausdehnung. Die Methode hat sich in der Durchführbarkeit auch im klinischen Alltag bewährt und gibt somit dem Untersucher ein Instrument zur zuverlässigen SKD-Quantifizierung in die Hand. Mit dem Transfer vom TCC auf das Kuppelperimeter OCTOPUS 101 fallen nun auch die Limitierungen weg, die durch die Nutzung eines Kampimeters entstehen.

Abstract:

The difference between visual fields examined with static and kinetic perimetric methods is called stato-kinetic dissociation (SKD) and was firstly described by G. Riddoch in 1917. The pathophysiology of its occurrence is not known in detail until now. However, there is some evidence that the magno- and parvocellular system might play an important role. In this study, fifteen patients with visual field defects of three different origins (glaucoma, retinitis pigmentosa, lesions of the posterior pathway: five patients each) were examined with the Tuebingen Computer Campimeter (TCC). In an initial session the localization of the scotoma border is estimated by conventional manual kinetic and static perimetry (stimulus size 26’, stimulus luminance 110 cd/m2, background luminance 10 cd/m2). On the basis of the results of these examinations an individually set of vectors is designed for an automated static as well as an automated kinetic examination. Each vector arrangement consisted of 16-24 vectors (length 6° each), starting 2-3° within the scotoma and crossing the scotoma border almost perpendicularly. In the automatic kinetic mode 4-8 additional kinetic vectors for measuring individual reaction time were placed within seeing parts of the visual field. All kinetic vectors were moved with a constant angular velocity of 2°/s. All vectors – kinetic as well as static – were presented six times in a random order. The static vector arrangement consisted of the same number of vectors and the vectors were placed according to the kinetic ones. At locations were manual perimetry showed (local) SKD, the position of the vectors were modified. Each static vector consisted of 5 stimulus locations in a linear arrangement and an inter-stimulus-distance of 1,5°. Presentation duration was 200 ms, other stimulus characteristics were the same as in the kinetic examination mode. All examinations were carried out with the TCC by the same examiner. SKD was defined positive if the static scotoma was larger than the kinetic one, otherwise negative. Examination results showed remarkable fluctuation of the SKD along the scotoma border, an important factor was the individual reaction time correction for kinetic thresholds used in this study. There was SKD in all patients though counting only some degrees, in eight patients there was a (local) negative SKD.

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