Die klinische Besserungsrate unter Antidepressivatherapie - eine Metaanalyse

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Zitierfähiger Link (URI): http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-13680
http://hdl.handle.net/10900/44526
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2004
Originalveröffentlichung: Symposia/European Psychiatry 19 (2004) Suppl.1, 116s-132s
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Sonstige
Gutachter: Stevens, Andreas
Tag der mündl. Prüfung: 2000-11-29
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Antidepressivum , Placebo , Statistik , Depression
Freie Schlagwörter: Metaanalyse, Wirkungseintritt
antidepressiva , placebo , statistic , metaanalysis
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Zur Beurteilung der Wirksamkeit von Antidepressiva und deren Wirkungseintritt werden in der Literatur verschiedene Methoden angewandt. Am häufigsten ist ein Vergleich von Gruppenmitteln (Scores psychopathometrischer Skalen, z.B. HAMD, MADRS, BECK zu bestimmten Zeitpunkten der Behandlung. Da die Reduktion der Scores über die Zeit jedoch zu Varianzveränderungen führt und die Auswahl der Messzeitpunkte einer gewissen Willkür unterliegt, erscheint die Methode des Mittelwertvergleichs als problematisch, besonders dann, wenn anhand von Mittelwertvergleichen Aussagen über den Wirkeintritt der Behandlung getroffen werden. Der vorliegende Bericht untersucht in einer Metaanalyse eine dynamische Auswertung der Psychopathologiescores durch Kurvenanpassung und Parameterextraktion. Die Ziele sind, (1) die Dynamik mit der sich die Werte über die Zeit verändern festzulegen, (2) geeignete Maße, welche die Unterschiede dieser Dynamik zwischen verschiedenen Behandlungen (Placebo, Verum, Vergleich der Substanzen untereinander) beschreiben, abzuleiten und (3) den Wirkungseintritt durch Vergleich der vorhergesagten und tatsächlichen Daten abzuschätzen. Als Datenquelle dienten publizierte Berichte über kontrollierte doppelblinde Studien der Pharmakotherapie der Major-Depression nach DSM-III, DSM-III-R oder DSM-IV. Die Hauptbefunde waren: - Eine einfache abfallende Exponentialfunktion beschreibt den zeitlichen Verlauf der Psychopathologiescores sowohl für die Verum- als auch für die Placeboarme und unabhängig vom verwendeten Skalentyp - Die aus der Kurvenanpassungen abgeleiteten Parameter zeigen, dass Antidepressiva zu einer signifikant schnelleren und weitergehenden Symptomreduktion führen als Placebo. - Diese Effekte sind unabhängig von den Studienbedingungen (ambulante vs. stationäre Behandlung). - Eine Dosis-Wirkungsbeziehung konnte nicht aufgezeigt werden. - Der Wirkungseintritt ist sofort (innerhalb der ersten beiden Messungen (Tag 0 – Tag 7). Wir schlussfolgern daraus, dass die Methode der Kurvenanpassung und des Parametervergleichs für klinisch-pharmakologische Studien sinnvoll und mit klaren Ergebnissen eingesetzt werden kann.

Abstract:

The effectiveness of psychopharmacologic treatment may be assesed by a variety of statistical designs. In some psychiatric disorders, such as major depression, there are large placebo effects, which render the effect size of treatments sensitive to the interval begin onset of treatment and the time of assessment. Also, effect sizes for treatment have been shown to correlate with the size of placebo effects in individual trials. The study explores whether measuring the time course of symptom reduction offers advantages over the conventional methods. A meta-analysis of 21 published, placebo-controlled randomized studies of major depression is presented. Effect measures are the degree of symptom reduction and the speed of symptom reduction as estimated by data modelling (novel method). The conventional statistical methods seems to underestimate the effectiveness of antidepressants as compared to placebo. Also, evidence is presented, that the onset of antidepressant action is immediate rather than delayed by 2-3weeks. The notion of delayed onset of action may be a statistical artifact produced by comparison of group means. It is concluded that dynamical assesment of improvement may offer a more informative approach to evaluate treatment vs. placebo effects.

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