Inhaltszusammenfassung:
In einer Zelle werden durch UV -Strahlung eine Vielzahl von Signaltransduktionskaskaden induziert. In der vorliegenden Arbeit wurde untersucht, ob die strahlenprotektive Wirkung des Bowman-Birk Protease Inhibitors mit der Modulation solcher durch Strahlung induzierbarer Signaltransduktionskaskaden in Zusammenhang steht. Betrachtet wurde hierzu die Kaskade der 'stress activated protein kinase' (SAPK), einem Mitglied der MAPK Kaskade. Es wurden klonogene Assays und molekulare Untersuchungen auf Proteinebene mittels Western Blots an normalen humanen Hautfibroblasten durchgeführt.
Die Untersuchungen zeigen, dass eine Inkubation der Hautfibroblasten mit BBI nicht zu einer Beeinflussung der SAPK-Kaskade führt. Auch eine Aktivierung der SAPK durch Anisomycin, einem spezifischen Aktivator der SAPK, vor einer UVB Bestrahlung, zur eventuelle Simulierung des BBI-Effekts, zeigt keinen strahlenprotektiven Effekt. Beide Ergebnisse geben Hinweise darauf, dass der molekulare Mechanismus, der der strahlenprotektiven Wirkung des BBI zugrunde liegt, nicht auf einer frühzeitigen Aktivierung der SAPK beruht.
In den Untersuchungen zeigt sich jedoch die Beeinflussung einer anderen Kinase innerhalb der MAPK-Kaskade durch BBI. Diese Kinase entspricht mit großer Wahrscheinlichkeit der 'extracellular-signal regulated kinase' (ERK). Bereits nach kurzer Inkubation der Fibroblasten mit BBI kann eine Aktivierung dieser Kinase gesehen werden. Damit kann die These gestützt werden, dass BBI die zelluläre Signaltransduktion insofern modulieren kann, als Kinasen durch BBI aktiviert werden, die an einem erhöhten Zellüberleben nach Bestrahlung beteiligt sind.