Biologie, Verhalten und Histologie von Malignen fibrösen Histiozytomen im Kindes- und Jugendalter

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Zitierfähiger Link (URI): http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-12885
http://hdl.handle.net/10900/44498
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2004
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Sonstige
Gutachter: Treuner, J.
Tag der mündl. Prüfung: 2004-05-19
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Weichteilsarkom , Histiozytom , Weichteiltumor , Kind
Freie Schlagwörter: Histiozytom , Weichteilsarkom , Kindesalter , CWS
histiocytoma , soft tissue sarcoma , childhood , CWS
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Maligne Fibröse Histiozytome gehören zu den bösartigen Tumoren der Weichteilgewebe. Sie kommen im späten Erwachsenenalter häufig vor, bei Kindern und Jugendlichen sind sie jedoch selten. Darum wurden bei Kindern bisher wenig Untersuchungen über prognostisch relevante Risikofaktoren durchgeführt. Die CWS-Studie sammelt Daten über Kinder und Jugendliche mit Weichteilsarkomen. Hierbei werden Therapien entwickelt, die auf den jeweiligen Tumor und den individuellen Status des Patienten zugeschnitten sind. Seit 1981 wurden 44 Patienten mit MFH bei der CWS und der italienischen Partnerstudie ICG behandelt. Davon waren 17 Patienten jünger, 28 älter als 10 Jahre. Die Geschlechterverteilung war exakt symmetrisch. Die meisten Patienten wurden dem Stadium I (n=22) und II (n=12) zugeordnet, 6 Patienten gehörten zum Stadium III und 4 zum Stadium IV. Histopathologisch konnten die Malignitäten teilweise nicht klassifiziert werden, viele jedoch waren G1 (n=11) oder G2 (n=4). Nur 4 Patienten hatten schlecht differenzierte MFH (G4, kein G3). Mit 54% hatte die Mehrheit (n=25) der betroffenen Kinder die Neoplasie im Bereich der Extremitäten. Es folgten die Lokalisationen Andere (n=13), Kopf-Hals (n=3), Parameningeal (n=2) und Nicht-Blase-Prostata (n=1). 30 Patienten hatten Tumoren, die kleiner waren als 5 cm im Durchmesser, 10 hatten größere Tumoren. 45 Patienten wurden in einer ersten Operation biopsiert bzw. reseziert. Eine zweite Operation erhielten 11 Patienten. 15 Patienten bekamen eine Radiotherapie und eine Chemotherapie, 11 Patienten erhielten nur eine Chemotherapie zusätzlich zur Operation. Insgesamt sind 4 Patienten gestorben. Ein Rezidiv hatten 4 Patienten, bei 2 musste eine Tumorprogression verzeichnet werden. Als prognostisch relevante Risikofaktoren konnten die Tumorgröße (p=0,003), die Lokalisation des Primärtumors (p=0,3), das Geschlecht (p=0,17) und die IRS-Stadien (p=0,15) definiert werden. Einen geringeren Einfluss hat das Alter (p=0,65). In der hier untersuchten Gruppe scheint das Alter kein prognostisch relevanter Faktor zu sein. Das mag daran liegen, dass gerade in den jüngeren Gruppen einige Patienten verstarben. Diese wiesen jedoch weitere prognostisch ungünstige Risikofaktoren auf, welche schwerer wogen als ihr junges Alter. Dies erklärt, warum in dieser Untersuchung das Alter entgegen sonstiger Meinungen keine Rolle spielt. Als prognostisch sehr günstig erweist sich eine makroskopisch und mikroskopisch freie Resektion des Tumors. Auch mit mikroskopischen Tumorresten liegt das Survival bei 100%. Allerdings scheinen mikroskopische Tumorreste zu Rezidiven zu neigen. Tumoren, die nicht nur mikroskopisch sondern auch makroskopisch inkomplett reseziert werden, neigen zu Ereignissen wie Progression, Rezidive oder Tod. Die Kernfrage, welche Therapie sich für die Kinder als die Bestmögliche darstellt, konnte ähnlich den Ergebnissen der Literaturrecherche beantwortet werden. MFH sind kaum chemosensibel, sie wuchsen unter Chemotherapie weiter. Es scheint sinnvoll zu sein, inkomplett resezierte Patienten zu bestrahlen. Hierbei muss jedoch die geringe Patientenzahl und die Tatsache, dass alle radiotherapierten Patienten eine Chemotherapie erhalten haben, beachtet werden. Durch diese Faktoren kann keine endgültige Aussage getroffen werden. Eine chirurgisch einwandfreie Sanierung scheint das wichtigste Therapieziel zu sein und bestätigt damit die bisherige Ansicht zum Verhalten der MFH.

Abstract:

Objectives: To evaluate prognostic factors and outcome of MFH in childhood and adolescents. As malignant fibrous histiocytoma rarely occur in children only a few studies about this tumour entity exist. The CWS study of the Olgahospital, Stuttgart collects data about children with soft tissue sarcoma. Intention is to increase the childs benefit from an individually adapted therapy. Patients and Methods: This thesis presents 44 patients < 25 years of age registered with the CWS since 1981. Distribution by sex was equal, median age was 14,2 yrs. IRS stage was 22 patients in group I, 12 in group II, 6 in group III and 4 pts. in group IV. Primary sites were extremities in 25, other sites in 13, head/neck in 3, parameningeal in 2 and urogenital in 1 patient. Tumor size was < 5 cm in 30 patients. 15 patients received radiotherapy in addition to chemotherapy, 11 patients received chemotherapy alone. Results: Complete remission was seen in 39 of 44 patients. Overall survival and event free survival were excellent in IRS group I and II. In IRS group III 3 out of 4 patients are in complete remission. Univariate analysis showed as prognostically relevant factors: size of tumour, localisation, sex and IRS stage. Conclusions: Treatment of choice is surgical resection, where a good prognosis is seen either in complete or microscopically incomplete resected patients. Prognostically unfavourable is metastatic disease or relapse.

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