Entwicklung und Validierung eines Fragebogeninstrumentes zur Erfassung der Lebensqualität für Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch

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Zitierfähiger Link (URI): http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-12793
http://hdl.handle.net/10900/44497
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2004
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Sonstige
Gutachter: Wallwiener, Diethelm
Tag der mündl. Prüfung: 2004-05-11
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Validierung , Lebensqualität , Kinderlosigkeit , Fragebogen
Freie Schlagwörter:
Establishment of validity , quality of life , childlessness , questionnaire
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Im Hinblick auf die zunehmende Bedeutung der Lebensqualität in allen Bereichen der Medizin, wird die Suche und Entwicklung geeigneter Messinstrumente, als Möglichkeit subjektive Empfindungen der Patienten möglichst wissenschaftlich auswertbar abzubilden, zu einem wichtigen Teil der modernen Medizin. Der Mangel krankheitsspezifischer Messinstrumente machte es zum Ziel vorliegender Arbeit, einen Fragebogen zu entwickeln, der spezifisch und sensitiv die Lebensqualität bei Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch abzubilden vermag (entspricht "Tübinger Kinderwunsch Fragebogen" - Frauen (TKF - Frauen)). Hierzu wurde durch Befragung von Mitarbeitern der Frauenklinik, der Andrologie und des Leiters der klinischen Psychologie, Prof. Dr. Hautzinger, sowie Auswertung von Fachliteratur ein Itempool von zunächst 95 Items erstellt. Die Items wurden durch unabhängige Prüfer und nach inhaltlicher Überprüfung in acht Kategorien (Psychisches Wohlbefinden, Körperliche Verfassung, Sozialleben, Paarbeziehung, Sexualleben, Kinderwunsch, Geschlechtsidentität, Behandlungserwartung / Behandlungszufriedenheit) als relevante Skalen des mehrdimensionalen Konstruktes der Lebensqualität zugeordnet. Die Befragung erfolgte schriftlich und anonym bei 275 Patientinnen, der gynäkologischen Sprechstunde der Frauenklinik, bzw. Partnerinnen von Patienten der andrologischen Sprechstunde der Hautklinik der Universitätskliniken Tübingen. Die Bestimmung der Reliabilität erfolgte mittels der Trennschärfe und der internen Konsistenz. Die Trennschärfe wurde mittels Produkt-Moment-Korrelation berechnet. Zur Datenreduktion wurde ein Trennschärfekoeffizient von r = 0,4, der testtheoretisch als befriedigend gilt verwendet. Ausnahme bildeten hier vier Items, die knapp unter r = 0,4 lagen, wegen inhaltlicher Aspekte jedoch unverzichtbar erschienen und deshalb belassen wurden. Die interne Konsistenz wurde mittels des Alpha-Koeffizient von Cronbach berechnet. Hierbei zeigten sich Werte zwischen alpha = 0,7 und alpha = 0,9, was den in der Literatur als hoch geforderten Wert von alpha = 0,7 erfüllt. Die Validität wurde anhand der faktoriellen Validität, der Skaleninterkorrelation und der konvergenten Validität bestätigt. Bei der Faktorenanalyse mittels Hauptkomponentenmethode mit Varimax-Rotation lagen 82 von 95 Items über dem geforderten Wert für hohe Ladung von > 0,5 und bestätigten so die bisherige Skalenstruktur. Die Skaleninterkorrelation ( Pearson-Korrelation) lieferte mit p kleiner oder gleich 001 ein sehr signifikantes Ergebnis in allen Skalen. Die konvergente Validität des TKF - Frauen wurde anhand zweier als valide anerkannter Fragebögen ( Fragebogen zur Lebenszufriedenheit (FLZ) und Partnerschaftsfragebogen (PFB) ) geprüft. Das Ergebnis mittels Pearson- Korrelation zeigte signifikant hohe Korrelationen von p kleiner oder gleich 0,001 vor allem in den inhaltlich plausibel vergleichbaren Skalen. Bei der Untersuchung der diskriminativen Validität ergaben sich nur teilweise signifikante Unterschiede zwischen der unterschiedlichen Dauer des unerfüllten Kinderwunsches. Zur Stützung der diskriminativen Validität reichen die Ergebnisse jedoch nicht aus, da außerdem nicht klar ist, ob die Dauer des unerfüllten Kinderwunsches geeignet ist, die Diskriminationsfähigkeit zu untersuchen. Als Ergebnis der Nachbearbeitungen entstand ein neuer Fragebogen in den acht obigen Skalen mit nunmehr 65 Items. Zusätzlich wurde eine inhaltliche Auswertung durchgeführt, die eine unterschiedliche Ausprägung der Einschränkung in der Lebensqualität in verschiedenen Skalen ergab. Auch divergierten teilweise die Ergebnisse der Auswertung der Einzelitems mit den Mittelwerten der Gesamtskala. Dies zeigt zwar die Spezifität der Items, macht aber weitere Untersuchungen notwendig. Mit dem Tübinger Kinderwunsch Fragebogen für Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch (TKF - Frauen) ist ein reliables und valides Messinstrument mit hoher Akzeptanz seitens medizinischem Personal und Patientinnen entstanden, das als wertvolle Vervollständigung der klinischen Untersuchungen dienen kann und die subjektive Patientenperspektive zu erfassen vermag. Darüber hinaus kann der TKF - Frauen dazu eingesetzt werden richtungsweisende Informationen zur Beurteilung von Diagnostik - und Therapiemaßnahmen zu gewinnen.

Abstract:

Looking on the increasing importance of the quality of life in all areas of medicine makes the search and development of a suitable questionnaire, as a possibility to represent perception in a scientific way, to an important part in modern medicine. As there exists no questionnaire to look on quality of life in women with involuntary childlessness, it was the purpose to develop such a questionnaire, which is able to measure the quality of life in a specific and sensitive way: the “Tübinger Kinderwunsch Fragebogen für Frauen” (TKF-Frauen). First of all an itempool of 95 items was developed by interviewing the co-worker of the gynaecology, the andrology and the head of the department of the clinical psychology, Prof. Dr. Hautzinger, of the university hospital in Tübingen, and analysing medical literature. As a sign of the multidimensional construct of quality of life, there originated eight relevant scales ( Psychological wellbeing, physical wellbeing, social life, partnership, sexual life, childlessness, sexual identity, satisfaction of treatment). The interview was in written form and anonymous. It was established from 275 patients of the University hospital Tübingen. To determinate the reliability we investigated the selectivity (product–moment-correlation) and internal consistence (alpha coefficient of Cronbach). To reduce the data we used a selectivity-coefficient of r = 0,4 which is a sufficient value in the literature. Exception were made for items slightly under r = 0,4 being unrenounceable in terms of contentional aspects and therefore remained in the questionnaire. The values for Cronbach's Alpha were between alpha = 0,7 and alpha = 0,9 which fulfils the value of alpha = 0,7 being demanded as a high value in literature The validity was confirmed with the factorial validity, the scale intercorrelation and the convergent validity. On the factor analysis with mean-component-method (varimax rotation) 82 of 95 items were over the demanded value for high load of 0,5 and confirmed the scale structure. The scale inter-correlation (Pearson-correlation) showed a very significant result in all scales with p kleiner oder gleich 0,001. The convergent validity has been tested by two, known as valid acknowledged questionnaire ( “Fragebogen zur Lebensqualität (FLZ)” and “Partnerschaftsfragebogen (PFB)”). The outcome pointed out a significantly high correlation of p kleiner oder gleich 0,001 comparing to similar scales. There only were partly significant differences in the exploration of the discriminative validity on different duration of involuntary childlessness. These results were not sufficient to prove the discriminative validity, besides it is not clear if the factor duration of childlessness is suitable for it . After the revisions, there resulted a questionnaire in the eight scales mentioned above with now 65 items. Additionaly we made a contentional analysis which pointed out the differently strong restriction of the quality of life in different scales. There were also differences in the results of the single-items and the means of the total-scale. This shows the specificity of the items, but makes it necessary to carry out more examinations. With the TKF-Frauen a reliable and valide questionnaire has been created with high acceptance on medical personal and patients which can be a valuable complement to the clinical examination and can perceive the subjective patients perspective. Moreover the TKF-Frauen can be used to give directive information for the judgement of diagnostically and therapeutically treatment.

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