Studie zur Reliabilität und Validität von Kiefergelenksbefunden im OPT und MRT

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Zitierfähiger Link (URI): http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-12361
http://hdl.handle.net/10900/44482
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2004
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Sonstige
Gutachter: Engel, Eva
Tag der mündl. Prüfung: 2000-05-31
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Kiefergelenk
Freie Schlagwörter: MRT (Magnetresonanztomographie) , OPT (Orthopantomographie) , Bewerterübereinstimmung , Kappa Statistik , Kiefergelenk
Temporomandibular joint (TMJ) , Magnetic resonance imaging (MRI) , Rotational panoramic radiogram (RPR) , inter-rater agreement , kappa statistic
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Von 50 Patienten, die in funktionstherapeutischer Behandlung waren, wurden 52 MRT's der Kiefergelenke, als 1,0 Tesla Spinecho-Aufnahmen mit einer Oberflächenspule in angulierter Schichtführung und somit die in der Literatur für die exakte Kiefergelenksbeurteilung genannten Bedingungen erfüllen [21], sowie 51 OPT's im Standardprogramm aufgenommen. Je ein in der Kiefergelenksdiagnostik erfahrener und unerfahrener Radiologe sowie ein erfahrener und unerfahrener Zahnarzt haben diese Aufnahmen befundet. Die Beurteilung des Gelenkkopfes erfolgte in den etablierten knöchernen Kriterien Abflachung, Osteophyt und Erosion [9;13;18-20;27;40;45;50] in je 3 Grade, und die Beurteilung der Struktur sowie Lage des Diskus artikularis wurden in 5 Grade unterteilt. Es wurde die Übereinstimmung der Bewertungen unter den vier Untersucher mit dem Kappa nach Fleiss [13] und für den Vergleich zwischen den verschiedenen Untersuchergruppen das Kappa nach Cohen [7] berechnet. Dabei ergaben sich zwischen den vier Untersuchern am MRT Kappa Werte von 0,28-0,46 und am OPT von 0,35-0,49 , die damit nach der Einteilung von Landis und Koch [29] im geringen bis mäßigen Bereich lagen. Dies entspricht Untersuchungen mit vergleichbarer Bewerterzusammensetzung [9;34;37]. Daraus kann gefolgert werden, dass bei der bildgebenden Diagnostik mehrere Bewerter dieselben Kiefergelenke mit nur 30 bis 50% über den Zufall hinaus gleich beurteilen. Aufgrund dieser Ergebnisse bleibt für die bildgebende Kiefergelenksbefundung festzuhalten, dass Kliniker (Radiologen und Zahnärzte zusammen) sich regelmäßig in der Auslegung ihrer Bewertungskriterien kalibrieren sollten, um die Reliabilität in der täglichen Praxis zu erhöhen. Bei einem Vergleich zwischen den Bewertungen der Untersuchergruppen Radiologen und Zahnärzte wurden von den Zahnärzten durchweg höhere Kappa-Werte (0,40-0,61) als bei den Radiologen (0,17-0,53) erreicht. Dies kann auf die unterschiedliche Vorbereitung in dieser Studie oder die unterschiedliche klinische Erfahrung der Untersuchergruppen zurückgeführt werden und bestätigt den hohen Einfluss der gegenseitigen Abstimmung in der Auslegung der verwendeten Bewertungskriterien auf den Grad der erreichbaren Übereinstimmung bei der bildgebenden Kiefergelenksdiagnostik [9;34;37]. Es sollten daher interdisziplinär verbindliche Bewertungskriterien formuliert werden, um die Reproduzierbarkeit der bildgebenden Diagnostik zu erhöhen. Bei einem Vergleich der Bewertungen aus beiden bildgebenden Verfahren bei weiter selektierten Kiefergelenken konnte aus den nach Landis und Koch [29] im geringen Bereich liegenden Kappa-Werten (-0,03 bis 0,28) keine Übereinstimmung zwischen beiden bildgebenden Verfahren gefunden werden. Da das MRT aufgrund seiner nachgewiesenen höheren diagnostischen Genauigkeit als Goldstandard in dieser Untersuchung angesehen wurde [21;44;45;49], ergibt sich daraus eine ungenügende Validität des OPT's für die Kiefergelenksdiagnostik. Dies entspricht den Angaben anderer Autoren, die die Wertigkeit des OPT's lediglich als erstes Screening angeben [6;27;35;40].

Abstract:

The study had two aims: The first aim pertained to the inter-rater agreement of different observers of radiographic temporomandibular joint (TMJ) findings on a rotational panoramic radiogram (RPR) and magnetic resonance imaging (MRI). The second aim was to assess the validity of RPR for TMJ evaluation in comparison with MRI as goldstandard. Methods: Fifty two MRI's and 51 RPR' s of the TMJ's of 50 patients with temporomandibular disorders (TMD) were evaluated by 2 radiologists and 2 dentists. In each group one rater was unexperienced in this field. The images of the TMJ were assessed in terms of three features: flattening , anterior osteophyt and erosion in the corticalis surface of the condyle. Each feature was recorded as either not present, present or strongly established. The position and structure of the articular disc were evaluated only in the MRI's and graded in 5 classes. The resulting evaluations were analyzed with Fleiss' and Cohen's kappa statistics. Results: The kappa values of the inter-rater agreement between the 4 observers varied from 0, 28 to 0, 46 in the MRI evalution and from 0, 35 to 0, 49 in the RPR evaluation, when the kappa statistics by Fleiss[13] were applied. According to the classification of Landis and Koch only a poor to moderate agreement could be reached. Application of the Cohens Kappa to evaluate inter-rater agreement of the two groups, radiologists and dentists, kappa values ranged from 0, 17 to 0, 53 and from 0, 40 to 0, 61. The dentists achieved in most instances a better agreement than the radiologists. There was found only a poor to slight agreement between the readings of the MRI and the RPR with a Cohen's Kappa from -0, 03 to 0, 28 for the three different criteria, flattening, osteophyt or erosion. Conclusion Because of the low kappa values TMJ readings both on RPR's as well as MRI's seem to have only a low reliability. Possibly, a better agreement may be obtainable with training sessions. However, in daily practice seldom such procedures are performed. The result that the dentists achieved better agreement than the radiologists may be based on the fact that dentists are more familiar with the TMJ both clinically as well as radiological. With MRI's more detailed imaging of the TMJ's are possible than with the RPR. The poor agreement between the findings of those two different techniques strongly suggests that RPR's are no valid TMJ imaging method.

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