Inhaltszusammenfassung:
Mastozytosen sind eine heterogene Gruppe von Erkrankungen, die sich als benigne Hauterkrankungen bis hin zu höchst aggressiven malignen Neoplasien manifestieren können. Ein wichtiger Regulator der Zellproliferation und möglicherweise auch mitbestimmend über Pathogenese der Mastozytosen ist der Tyrosinkinaserezeptor KIT. In seiner kodierenden Sequenz sind bestimmte Mutationen beschrieben, die zu einer ligandenunabhängigen Steigerung der Aktivität der Tyrosinkinase KIT führen können, darunter insbesondere die Punktmutation c-kit Asp816-->Val. Eine Untergruppe der Mastozytosen stellen die systemischen Mastozytosen (SM) mit assoziierter hämatologischer nicht-mastzell-assoziierter Erkrankung (AHNMD) dar. Die c-kit Mutation Asp816-->Val ist nicht nur in Mastzellen bei Patienten mit SM sondern teilweise auch in den assoziierten hämatologischen Erkrankungen nachgewiesen worden. Um einen monoklonalen Ursprung beider Erkrankungen zu beweisen wurden in dieser Arbeit aus histologischen Schnitten mikrodisseziierte Einzelzellen aus dem Knochenmark eines an SM mit assoziierter chronischer myelomonozytärer Leukämie (SM-CMML) leidenden Patienten gewonnen und auf die Mutation c-kit Asp816-->Val untersucht. Dies wurde mittels Light Cycler Schmelzpunktanalyse bzw. direkter Sequenzierung der nested-PCR Produkte erreicht. So ließ sich die Mutation Asp816-->Val in den Mastzellen sowie in den leukämischen Zellen der CMML nachweisen, jedoch nicht in Kryptenepithelien der Kolonschleimhaut. Diese Ergebnisse lassen auf einen monoklonale Genese der systemischen Mastozytose und der begleitenden CMML aufgrund einer somatischen c-kit Mutation schließen.