Inhaltszusammenfassung:
Das Ovarialkarzinom ist unter den bösartigen Genitaltumoren der Frau der dritthäufigste mit etwa 15 - 28 %, die Mortalität liegt mit 47 % jedoch deutlich höher. Die 5-Jahres-Überlebens-rate liegt bei nur 5-15 %. Charakteristisch für das Ovarialkarzinom ist seine biologische Heterogenität. In dieser Arbeit sollte die Häufigkeit einer intratumoralen DNA-Heterogenität beim Ovarialkarzinoms untersucht werden. Mittels flowzytometrischer Bestimmung der Ploidie und immunhistochemischer Analyse des Her2-Rezeptorstatus wurde außerdem der Einfluss einer Aneuploidie und / oder einer Her2-Überexpression auf die Gesamtüberlebenszeit bzw. das rezidivfreie Intervall untersucht.
Es wurden retrospektiv insgesamt 81 Fälle epithelialer Ovarialkarzinome mittels Flowzytometrie (FCM) untersucht. Es konnten insgesamt 31 Fälle als diploid und 50 als aneuploid klassifiziert werden. In mehr als der Hälfte aller untersuchten Fälle zeigte sich eine intratumorale DNA-Heterogenität. Es konnte keine statistische Signifikanz zwischen Ploidie und Gesamtüberlebenszeit bzw. rezidivfreiem Intervall nachgewiesen werden.
Bei 42 Patientinnen wurde außerdem eine Her2-Bestimmung durchgeführt. In 52,4 % der Fälle konnte eine vermehrte Her2-Überexpression nachgewiesen werden. In dieser Gruppe war das mediane rezidivfreie Intervall verkürzt im Vergleich zur Gruppe der Patientinnen, bei denen keine Her2-Überexpression gefunden wurde. Es zeigte sich jedoch nur ein geringfügiger Unterschied in der medianen Gesamtüberlebenszeit beider Gruppen. Ein statistisch signifikanter Unterschied war nicht nachzuweisen. Allerdings konnte insgesamt tendenziell ein ungünstigerer klinischer Verlauf der Erkrankung bei Patientinnen festgestellt werden, bei denen eine Her2-Überexpression nachgewiesen wurde. Die Bestimmung des Her2-Rezeptorstatus scheint somit eine sinnvolle Ergänzung zu den bereits etablierten Prognosefaktoren darzustellen.