Inhaltszusammenfassung:
Die Selenkonz. im Serum von 80 Pat. mit koronarer Herzerkrankung (KHK) und 62 Pat. mit dilatativer Kardiomypathie (DCM) sowie 87 Teilnehmern einer Kontrollgruppe wurde mit Hilfe der HPLC und Fluoreszenzdetektion als Piazselenol bestimmt.
Dabei ergab sich für die DCM-Gruppe ein Median von 55,5 µg/l, 67,1 µg/l für die KHK-Gr. und 67,3 µg/l für die Kontr.-gruppe. Die Selenkonz. der DCM-Gr. war im statistischen Test hochsignifikant niedriger als die der Kontr.-gr. (p<0,0001). Die KHK-Gr. zeigte im Vergleich zur Kontr.-gr. keine Unterschiede (p=0,933).
Auch in anderen Untersuchungen wurden bei DCM-Pat. stets niedrigere Selenwerte gefunden. Genomveränderungen eines ursprünglich benignen Coxsackievirus hin zu einem virulenten, Myokarditiden auslösenden Krankheitserreger in selendefizitären Mäusen und häufige Übergänge von Myokarditiden in eine DCM sprechen ebenso wie große Ähnlichkeiten in Pathohistologie und Klinik der DCM mit der Keshan Disease sowie deren erfolgreiche Bekämpfung durch Selensupplementation für einen Zusammenhang von Selen und DCM.
Ein erhöhtes Risiko einer KHK konnte nur bei sehr niedrigen Selenspiegeln beobachtet werden. Die Selenkonz. im Serum der KHK-Gr. in dieser Studie lag deutlich oberhalb des in der Literatur vorgeschlagenen Schwellenwertes von 45 µg/l. Die selenabhängig aktive, antioxidativ wirksame GPX scheint neben anderen Antioxidantien bei der Eliminierung der bei der Pathogenese der KHK maßgeblichen Sauerstoffradikale eine wichtige Rolle zu spielen.
Den Teilnehmern der Studie mit einer Selenkonz. <60 µg/l wurde empfohlen nach Rücksprache mit Ihrem Arzt eine Selensupplementierung mit zunächst 50 µg Selen pro Tag bei regelmäßiger Kontrolle und eventueller Dosierungsanpassung durchzuführen.
Die ermittelten Selenkonz. im Serum im Kollektiv dieser Studie stützen die Ergebnisse bisheriger Untersuchungen und sprechen für einen Zusammenhang zwischen Selen und DCM, konnten jedoch keine Hinweise auf den Zusammenhang mit der KHK erbringen.
Abstract:
The Selenium concentration in the serum of 80 patients with coronary heart disease (KHK) and 62 patients with dilatative cardiomyopathy (DCM) and 87 members of a control group was determined by HPLC and fluorescence detection of the piazselenol.
The result was a median of 55,5 µg/l for the DCM-Group, of 67,1 µg/l for the KHK-Group and of 67,3 µg/l for the control-Group. In the statistical test the selenium concentration of the DCM-Group was significantly lower than the control group’s concentration (p<0,0001). The KHK-Group didn’t show any differences (p=0,933).
In other studies there has always been found lower selenium levels in DCM patients. Changes in the genom of a originally benign Coxsackievirus into a virulent, leading to myocarditis pathogen in selenium deficient mice and many parallels in the pathohistology and clinic of the DCM with the Keshan Disease, which could have been treated successfully by selenium supplementation, are good arguments for a relation between selenium and DCM.
A higher risk for KHK has only been observed in connection with very low selenium levels. The selenium concentration of the KHK-Group in this study was clearly higher than the 45 µg/l suggested in the literature as a treshold value. The selenium-dependent active and antioxidative effective GPX seems to play an important role in the elimination of the oxigene radicals being relevant in the pathogenesis of the KHK.
All participants of the study with a selenium concentration <60µg/l were recommended to start a selenium supplementation with for the present 50 µg selenium per day and a regular control after contacting their private doctor.
The determined selenium concentrations in the serum in this study support the results of other studies and the possible relation between selenium and DCM. But there could have been fond no hints for a relation between selenium and KHK.