Inhaltszusammenfassung:
Die Zytokinspiegel von IL2, IL4, IL 6, IL10, TNF-a und IFN-g wurden im Serum von Patienten nach allogener Stammzelltransplantation mit CD34+ angereicherten Stammzellen von verwandten, HLA-nicht-identischen Familienspendern und HLA-identischen Fremdspendern im zeitlichen Verlauf untersucht. Es wurde überprüft, ob Zytokinmuster erkennbar sind, die mit einem günstigen klinischen Verlauf, schneller Regeneration von T-Zellen, dem Auftreten einer GvH oder einem Non-engraftment oder einer Abstoßung korreliert werden können. Ferner wurden die beiden Patientengruppen miteinander verglichen.
Sämtliche Zytokine konnten bei der überwiegenden Zahl von Patienten nachgewiesen werden. Somit kann auch durch die alleinige Gabe von hochreinen Stammzellen ein Zytokinmilieu etabliert werden. Weitere hämatopoetische Zelltypen des Spenders, wie sie bei der konventionellen Knochenmarktransplantation in großer Menge verabreicht werden, scheinen hierfür nicht notwendig zu sein.
Die Werte von Interleukin 2 lagen dabei in der Gruppe der Patienten mit haploidentischen Spendern mit schneller T-Zellerholung deutlich höher als bei Patienten mit schlechter T-Zellerholung. Darüber hinaus korrelierte der Wert signifikant mit der Anzahl an CD56+ NK-Zellen. Für Interleukin 4 konnte kein Zusammenhang mit einem der untersuchten Parameter gefunden werden. Interleukin 10 wurde in erhöhter Konzentration bei Patienten mit Non-engraftment und Abstoßung gefunden. In allen Fällen ging es dabei mit erhöhter Körpertemperatur einher, so das auch ein Zusammenhang mit entzündlichen Prozessen vermutet werden kann. Das Auftreten hoher IL10 Spiegel bei 2 Patienten mit Abstoßungsreaktion kann dabei durch die Freisetzung durch die abstoßenden T-Zellen bedingt sein. Weitere Untersuchungen sind nötig, um die diagnostische Relevanz von IL10 zu klären. Interleukin 12 konnte bei allen Patienten regelmäßig nachgewiesen werden, ein Zusammenhang mit den untersuchten Parametern ergab sich jedoch nicht.
Abstract:
Serum cytokine levels of interleukin 2, 4, 6, 10, TNFa, IFNg were investigated in patients after transplantation of allogeneic CD34+ enriched stem cells from related, HLA-non identical family donors and HLA-identical unrelated donors at several time points. Cytokine patterns were investigated for correlating with positive clinical appearance, regeneration of T-cells, graft-versus-host disease or non-engraftment. Cytokines could be detected in the majority of patients, indicating the existence of a cytokine milieu even after transplantation of purified stem cells. Other cells seem not to be necessary.
IL2 levels were higher in the group of haploidentical donors and fast immunreconstitution than in the group with inadequate reconstitution. Moreover, there was a correlation to the number of CD56+ NK-cells. IL10 was found in patients with non-engraftment/rejection, in all cases accompanied by high temperature indicating inflammable processes. More investigations are necessary to clarify this. IL12 could be detected in all patients without any correlation. TNFa was found elevated during rejection as well as in patients with low grade GvH. IFNg was seen in patients positive for CMV antigen an might be use to distinguish viral infections and GvH or rejection. Further studies are required.