Gestaltung braucht Beziehung : Erfahrungen mit einer 19-jährigen Frau in der Arbeit am Tonfeld®

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Zitierfähiger Link (URI): http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-25146
http://hdl.handle.net/10900/44019
Dokumentart: Abschlussarbeit (Master)
Erscheinungsdatum: 2005
Sprache: Deutsch
Fakultät: 9 Sonstige / Externe
Fachbereich: Sonstige/Externe
DDC-Klassifikation: 150 - Psychologie
Schlagworte: Kunsttherapie , Gestaltkreis , Piaget, Jean
Freie Schlagwörter: Arbeit am Tonfeld , Deuser, Heinz , Therapeutische Beziehung
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Grundlage dieser Arbeit ist ein Therapieprozess in der Arbeit am Tonfeld®, über insgesamt 11 Einzelsitzungen infolge. Sie ist in drei Kapitel gegliedert: Im ersten Kapitel werden Methode, Setting und wichtige Grundlagen der Arbeit am Tonfeld® erläutert. Diese Methode wurde von Heinz Deuser entwickelt. Das Tonfeld ist ein flacher, rechteckiger Holzkasten, der mit Ton ausgestrichen ist. Das Material nimmt jede Bewegungsspur auf. Die Arbeit am Tonfeld® zielt nicht darauf ab, nach Ursachen von Störungen zu suchen, sondern auf das, was in der Bewegung der Hände – als Ausdruck dessen, was uns innerlich bewegt – in Erscheinung tritt zu be-greifen und gegebenenfalls zu verändern. Ziel dieser Arbeit ist, das Bedürfnis in der Bewegung im gestalterischen Prozess aufzugreifen, um es im Dialog mit dem Begleiter auf neue Weise zu integrieren. Wie sich menschliche Entwicklung nach dem Verständnis Piagets vollzieht und wie sie in der Arbeit am Tonfeld® aktualgenetisch erneut einsehbar und gegebenenfalls nachholbar wird, führt diese Arbeit aus. Victor v. Weizsäcker beschreibt in seiner Lehre vom Gestaltkreis, wie Erleben und Wahrnehmen unabdingbar miteinander verbunden sind. Seine Kernaussage ist, dass wir durch unsere Bewegung uns selbst und ein Anderes bestimmen. Dieses Gegenüber wirkt formend auf uns zurück. In der Arbeit am Tonfeld® wird dieser Zusammenhang in der formbaren Tonerde unmittelbar haptisch wahrnehmbar. Im zweiten Kapitel stehen die therapeutische Beziehung und die Faktoren, die sie wirksam und heilsam machen, im Mittelpunkt. Zunächst wird der Beziehungsbegriff, der aus der Philosophie Martin Bubers stammt, eingegrenzt. Als Grundlage dient vorrangig das Buch „Die therapeutische Begegnung – Verinnerlichung von Ich und Du“ von Alice Bernhard-Hegglin. Ausgehend von ihrer psychotherapeutischen Praxis hat sie vier Aspekte als die ausschlaggebenden Grunderfahrungen zusammengefasst: Die Begegnungsstruktur, die Wunschstruktur, die Verinnerlichung des Du und das Erkanntwerden. Die Sichtweisen Gaetano Benedettis tragen wesentlich zur Klärung und Vertiefung der anthropologischen Dimension in der therapeutischen Begegnung bei. Auch die Beobachtungen des Säuglingsforschers Daniel N. Stern weisen auf eine von Beginn an dialogische Entwicklung des Menschen hin. Im dritten und letzten Kapitel wird die Arbeit am Tonfeld® anhand eines Praxisbeispiels veranschaulicht. Die Entwicklungsschritte der Patientin werden zum jeweiligen Setting ausführlich beschrieben. Zusammenfassend zeigt sich in anschaulicher Weise, wie in der Arbeit am Tonfeld® ganz grundlegend Beziehung aufgebaut werden kann, um orientiertes und eigenständiges Handeln zu entwickeln. Im vorliegenden Beispiel konnte die Patientin über die Nachahmung, das Aufgreifen ihrer Bedürfnisse durch die Therapeutin und die damit verbundene Anerkennung Vertrauen und Verlässlichkeit in der Beziehung erfahren. Über die Beziehungserfahrung konnte sie sich stabilisieren, sich selbst darin begegnen und die dargestellten Entwicklungsschritte tun.

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