Identifikation und Reduktion von Einflüssen und Störquellen auf die Verzögerung der Defibrillation bei Kammerflimmern: Eine prospektive, randomisierte Simulationsstudie

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/169109
http://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1691093
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-110436
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2025-08-18
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Celebi, Nora (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2025-07-21
DDC-Klassifikation: 000 - Allgemeines, Wissenschaft
Schlagworte: Defibrillation , Wiederbelebung , Simulation , Verzögerung , Geschwindigkeit , Zeit
Freie Schlagwörter: Medizinstudierende
Time to defibrillation
delayed defibrillation
medical students
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

In dieser Arbeit wurde untersucht, welche Defibrillationszeiten Studierende der Humanmedizin an der Eberhard Karls Universität Tübingen zu Beginn des Praktischen Jahres in einem realistisch simulierten Reanimationsszenario mit Unterstützung eines standardisierten Helfers erzielen. Es zeigte sich eine mediane Defibrillationszeit von 158 s, welche somit im empfohlenen Korridor lag, wenn auch im oberen Bereich; aber ein Mehrfaches über dem Benchmark (minimal durchführbare Defibrillationszeit, 25 s). Mittels Fragebögen und Interviews wurde angestrebt, spezifische Schwierigkeiten zu identifizieren. Es ergab sich dabei insgesamt das Bild eines Priorisierungsproblems bei prinzipiell beherrschten Einzelmaßnahmen. Es wurde daher versucht, durch eine gezielt entwickelte Lehrintervention das strukturierte und Prioritäten-orientierte Denken zu fördern. Der Effekt dieser Intervention auf die Reanimationsleistung wurde in einem randomisiertkontrollierten Studiendesign in einem erneuten simulierten Reanimationsszenario überprüft. Eine Verbesserung der Defibrillationszeit auf m = 135 s zeigte nur die Kontrollgruppe, die jedoch keine Lehrintervention erhalten hatte. In der Interventionsgruppe blieb die mediane Defibrillationszeit quasi unverändert. Die Verbesserung der Reanimationsleistung in der Kontrollgruppe musste als Trainings- beziehungsweise Wiederholungseffekt angesehen werden, welcher jedoch in der Interventionsgruppe weitgehend ausblieb. Eine sichere Erklärung für die somit relative Verschlechterung der Interventionsgruppe ließ sich aus den vorliegenden Daten nicht herausarbeiten. Hauptschwäche der Arbeit ist die kleine verbliebene Stichprobe. Zuletzt verblieb die Vermutung, dass die durchgeführte Intervention durch eine zusätzliche kognitive Belastung hauptursächlich für die ausbleibende Verbesserung der Defibrillationszeit in der Interventionsgruppe gewesen sein könnte. Insgesamt konnten in der vorgelegten Arbeit trotz der ineffektiven oder eventuell sogar kontraproduktiven Lehrintervention detaillierte Daten und Erkenntnisse bezüglich der Reanimationsleistung von PJ-Studierenden gewonnen werden, auf die weitere Untersuchungen aufbauen können. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass zusätzliche theoretische Lehre für Medizinstudierende im Praktischen Jahr in Bezug auf die kardiopulmonale Reanimation keinen entscheidend fördernden Effekt haben könnte, sondern durch eine reine Wiederholung der Abläufe bereits eine deutliche Verbesserung der Defibrillationszeit eintreten könnte. Zusätzlich könnte es für den Übungsprozess hilfreich sein, den Advanced Life Support zunächst mit einem AED zu trainieren und erst nach mehreren Durchläufen des Algorithmus auf einen manuellen Defibrillator umzustellen. Ob sich dadurch eine raschere Verbesserung der Defibrillationszeit gegenüber einem direkten Training mit manuellem Defibrillator erreichen lässt, müsste gesondert untersucht werden.

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