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In dieser Arbeit wird zum ersten Mal die Zusammensetzung des Immunrezeptorreper-
toires aus einer größeren Menge an Sentinel-Lymphknoten von Patienten mit einem Ma-
lignen Melanom (UICC-Stadium III oder IV) sowohl im Bezug auf die T- als auch auf
die B-Zell-Rezeptorsequenzen untersucht. Dazu wurde die RNA aus insgesamt 118 LK
von 40 Patienten verwendet, welche in den Jahren 1995-2002 in der Universitätshautkli-
nik Tübingen operiert wurden.
Unter der Betrachtung verschiedener Diversitätsparameter wie Klonalität, Richness und
dem Chao1-Index betrachteten wir die Unterschiede im Repertoire im Bezug auf den vor-
liegenden Metastasierungsstatus. Dass diese Eigenschaften der Immunzellrepertoires
eine entscheidende Rolle bei der Immunantwort und Krebsentwicklung spielen, ist schon
aus früheren wissenschaftlichen Arbeiten bekannt.
Es ließ sich weiterhin ein signifikanter Zusammenhang zwischen einem breiteren Immun-
zellrepertoire vor allem in den B-Zell-Loci mit einem längeren Überleben feststellen. Ent-
sprechend korrelierte eine höhere Klonalität mit schlechterem Outcome. Diese Erkennt-
nis könnte theoretisch eine prognostische Anwendung haben. Eine höhere TZR-Diversi-
tät korreliert auch bei anderen Karzinomen oft mit einer besseren Prognose, bei Melano-
men ist die Rezeptordiversität im Blut bereits als prädiktiver Faktor für das Ansprechen
auf Immuntherapien bekannt.
Bei Betrachtung der LK-Repertoires im Hinblick auf Sequenzüberschneidungen intra-
und interindividuell ließen sich je nach Locus unterschiedliche Überschneidungsmuster
beobachten, deren Relevanz noch nicht abschließend geklärt ist.
Insgesamt bilden die erworbenen Erkenntnisse eine wichtige Ergänzung zu den vorhan-
denen Repertoireuntersuchungen im Bezug auf das Maligne Melanom. Die Einzigartig-
keit der Proben in Kombination mit der tiefgehenden Sequenzierung sowohl auf T- als
auch auf B-Zellebene bedingt eine große Menge an aufschlussreichen und spannenden
Daten, die zum besseren Verständnis der Immunantwort des Körpers auf Melanomenti-
täten in den Sentinel-Lymphknoten und der dahinterliegenden Prozesse eine tragende
Rolle spielen können.