Inhaltszusammenfassung:
Ziel dieser Arbeit war es, die Wirkungen einer PAL-Behandlung auf die im Gewebe ansässigen peritonealen Makrophagen zu untersuchen. Schließlich stellt diese Zellpopulation ein potenzielles Ziel dar, um eine Tumorausbreitung und postoperative Adhäsionen innerhalb der Bauchhöhle zu reduzieren.
Da die meisten Studien aus menschlichem Blut stammende Monozyten und murine Makrophagen untersucht haben, wollten wir die molekulare, funktionelle und immunmodulatorische Wirkung einer PAL-Behandlung auf humane, ausdifferenzierte peritoneale Makrophagen untersuchen. In dieser Studie wurden die isolierten Makrophagen mittels Immunfärbung und Durchflusszytometrie charakterisiert. Obwohl PAL nur eine begrenzte Wirkung auf ausdifferenzierte peritoneale Makrophagen hinsichtlich Apoptose, Lebensfähigkeit und DNA-Doppelstrangbrüche zeigte, löste die Exposition eine aktive zelluläre Reaktion aus. Im DigiWest-Assay war erkennbar, dass eine PAL- Behandlung zu einer moderaten Hochregulierung des Redoxenzyms Superoxiddismutase sowie zellulärer Faktoren (PTEN, Src und rpS6), die mit der Immunkontrolle, Proliferation und dem Überleben peritonealer Makrophagen im Zusammenhang stehen, führte. Die Raman Mikrospektroskopie bestätigte weiterhin signifikante Veränderungen im Proteom und Lipidom der mit PAL behandelten Makrophagen. Eine veränderte Lipidzusammensetzung (u.a. der Triglyzeride, die mehrfach ungesättigte Fettsäuren enthalten) konnten auf Basis von Spektralverschiebungen beobachtet werden und trug zur moderaten Freisetzung proinflammatorischer Zytokine (z. B. IP-10, IL-6 und IL-17) bei.
Das hohe intrinsische antioxidative Potenzial der ausdifferenzierten Makrophagen bei oxidativem Stress erklärt die begrenzte Wirkung einer PAL- Behandlung auf Makrophagen. Die zelluläre Reaktion der Makrophagen und deren Tendenz zum proinflammatorischen Phänotyp mit antitumoraler Wirkung nach einer PAL-Behandlung sollte in Ko-Kulturmodellen mit Krebszellen oder in vivo weiter untersucht werden.