Einfluss der Radio- und Chemotherapie auf das Überleben bei Patienten mit WHO-Grad 2 und 3 – Gliomen

DSpace Repositorium (Manakin basiert)


Dateien:

Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/165043
http://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1650437
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-106372
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2025-05-05
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Skardelly, Marco (PD Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2025-04-16
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Neurochirurgie , Hirntumor , Überleben , Chemotherapie , Strahlentherapie , Einfluss
Freie Schlagwörter: Gliome
WHO-Klassifikation
Lower Grade Glioma
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=en
Zur Langanzeige

Inhaltszusammenfassung:

Lower Grade Gliome betreffen als Tumoren des zentralen Nervensystems vor allem junge Patienten mit einem Durchschnittsalter von 40 Jahren und reduzieren aufgrund ihres invasiven Wachstums und eines derzeit fehlenden kurativen Therapieansatzes das Gesamtüberleben der Patienten. Das therapeutische Vorgehen beruht nach Erstdiagnose aktuell auf einer maximal sicheren chirurgischen Resektion mit postoperativer adjuvanter Therapie mittels Bestrahlung, Chemotherapie oder kombinierter Radiochemotherapie; in ausgewählten Fällen wird nach Komplettresektion ein „watchful waiting“ durchgeführt. Aufgrund neuer Diagnosekriterien mittels molekulargenetischer Marker wurde in den letzten Jahren mehrfach die WHO-Klassifikation und die entsprechenden Therapieempfehlungen aktualisiert. So orientierte sich im Zeitraum unserer Datenerhebung das adjuvante Therapieverfahren primär an der histopathologischen WHO-Gradierung der Gliome ohne Berücksichtigung des molekularen Status, wie es nun der Fall ist. Das Ziel der vorliegenden Arbeit war es, in einer retrospektiven monozentrischen Studie den Einfluss der unterschiedlichen adjuvanten Therapieverfahren, Radiotherapie, Chemotherapie und kombinierte Radiochemotherapie, auf die Überlebenszeiten von Patienten mit Lower Grade Gliomen unter Berücksichtigung molekulargenetischer Faktoren zu untersuchen. Dafür wurde ein Patientenkollektiv mit 244 Probanden mit der Diagnose eines Glioms WHO-Grad 2 oder 3 gemäß der WHO-Klassifikationen 2007 und Therapie gemäß den Leitlinien, die bis 2017 gültig waren, erstellt. Diese wurden zwischen 1995 und 2015 am Universitätsklinikum Tübingen therapiert. Anschließend erfolgte die rückwirkende Eingliederung in die Prognosegruppen der WHO-Klassifikation 2016, um so den Einfluss der adjuvanten Therapieverfahren auf die jeweilige Tumorentität zu untersuchen. Neben der deskriptiven Darstellung unserer Ergebnisse mittels Kaplan-Meier-Kurven wurden auch uni- und multivariate Cox-Regressions-Analysen durchgeführt. Hiermit konnten wir das progressionsfreie Überleben und das Gesamtüberleben der untersuchten Patientenpopulation bestimmen. Unser Ziel war es, Überlebensraten zu ermitteln und prädiktive Faktoren zu identifizieren, die einen signifikanten Einfluss auf den Krankheitsverlauf haben könnten. Die univariate Cox-Regression analysierte dabei den Einfluss einzelner Variablen auf das Überleben, während die multivariate Cox-Regression dazu diente, den Effekt mehrerer Variablen gleichzeitig zu bewerten und somit die unabhängigen Prädiktoren für das Überleben zu ermitteln. Wir konnten feststellen, dass die Oligoastrozytome (2007) mittels Molekulardiagnostik eindeutig den Astrozytomen (2016) oder den Oligodendrogliomen (2016) zugeordnet werden konnten. Zusätzlich konnten 26% der Gliome als IDH-Wildtyp-Glioblastom (2016) identifiziert werden, welche insbesondere die Überlebenszeiten der Astrozytome WHO-Grad 3 verkürzt hatten. Alle Tumorgruppen schienen von einer adjuvanten kombinierten Radiochemotherapie im Vergleich zu einer Monotherapie mittels Chemotherapie oder Strahlentherapie zu profitieren, da in diesen Gruppen das mediane Überleben entweder verlängert war (IDH-Wildtyp-Glioblastome (2016)) oder in unseren Gruppen noch nicht erreicht wurde (Astrozytome (2016) und Oligodendrogliome (2016)).

Das Dokument erscheint in: