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Hintergrund: Die perkutane Gefäßverschlussmethode hat sich zunehmend als
bevorzugter Standard im Vergleich zur chirurgischen cut-down Technik bei
Transkatheter-Aortenklappenimplantationen (TAVI) etabliert. Allerdings fehlt für
diesen Wandel in der Therapie die ausreichende evidenzbasierte Datenlage.
Zielsetzungen: Ziel dieser retrospektiven Kohortenstudie war es, die Häufigkeit
vaskulärer-, blutungs- und wundheilungs- Komplikationen bei zwei verschiedenen
Gefäßverschlussmethoden für TF-TAVI zu bewerten: die vollständig perkutane
Methode mit dem ProGlide-Verschlusssystem und die chirurgische cut-down
Technik.
Studiendesign: Retrospektive Kohortenstudie.
Rahmen: Alle TF-TAVI-Eingriffe zwischen 2010 und 2020 in dem Herzzentrum
Klinikum Stuttgart.
Studienteilnehmer: Die Auswahl der Patienten für die perkutanen und
chirurgischen Verschlusskohorten erfolgte unter Verwendung präoperativer Variablen
wie Alter, BMI, Diabetes mellitus mittels Propensity-Score-Matching.
Messmethoden: Die adjustierte Odds-Ratio für diese Endpunkte wurde mithilfe
multivariater logistischer Regression unter Verwendung von Faktoren, die mittels
univariater logistischer Regression identifiziert wurden, berechnet. Dieser Ansatz
wurde auf den gesamten Datensatz angewendet und anschließend zur Analyse von
Untergruppen basierend auf der Schleusengröße verwendet.
Ergebnisse: Von den 1600 TAVI-Eingriffen blieben nach Propensity-Matching 704
Patienten sowohl in den perkutanen als auch in den chirurgischen Kohorten erhalten.
Die chirurgische Verschlussmethode war mit einer erhöhten innerklinischen
Sterblichkeitsrate assoziiert (OR=3,88, 95%-KI 1,44–10,44, p=0,01), während der
perkutane Verschluss ein erhöhtes Blutungsrisiko aufwies (OR=3,57, 95%-KI 1,69–
7,69, p<0,001). Die Wahl des Gefäßverschlusses hatte keine signifikante Auswirkung
auf die intraoperative Mortalität, vaskuläre Komplikationen oder
Wundheilungskomplikationen. Die einzige signifikante Beobachtung in der
Untergruppenanalyse war die Assoziation zwischen dem perkutanen Verschluss mit
Schleusengröße 18 Fr und Blutungen (OR=12,5, 95%-KI 1,64–100, p=0,01). |
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