Patientenperspektive in Bezug auf digitale Elemente im Arzt-Patienten-Gespräch

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/159908
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1599086
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-101240
http://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1599080
http://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1599087
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2025-01-09
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Gani, Cihan (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2024-12-16
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Digitalisierung , Patient , E-Health , Computer , Empathie , Professionalität , Kommunikation , Mitgefühl , Bickenbach
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Die Ausübung guter, ärztlicher Kommunikation und die daraus hervorgehende Wahrnehmung von Mitgefühl, Professionalität und Empathie seitens der Patienten besitzen relevante Auswirkungen auf deren Wohlbefinden und den Erfolg der Behandlung. Die fortschreitende Digitalisierung nimmt dabei, durch die inzwischen flächendeckende Nutzung von Computern im Arzt-Patienten-Gespräch, maßgeblichen Einfluss auf das Gespräch und das Empfinden der ärztlichen Fähigkeiten. Aufgrund der gleichzeitig hohen Anforderungen an die Kommunikation mit Patienten in onkologischer Behandlung hat diese Studie zum Ziel, den Effekt digitaler Medien auf die Wahrnehmung und Behandlungspräferenz der Patienten im Gespräch zu untersuchen und mit der Nutzung einer Papierakte zu vergleichen. Dafür wurde eine ausschließlich digital verfügbare Umfrage mit standardisierten Video-Vignetten und Fragebögen erstellt und an Patienten in strahlentherapeutischer Behandlung gerichtet, durch welche die Wahrnehmung der Fähigkeiten im Arzt-Patienten-Gespräch unter Nutzung einer Papierakte und eines Computers erhoben und verglichen werden konnten. Aufgrund der steigenden Aufmerksamkeit für das Konzept der ePROMs wurde dies als Beispiel für eine Nutzung digitaler Medien im Gespräch gewählt. Es haben 152 Patienten der Universitätsklinik für Radioonkologie Tübingen an der Studie teilgenommen. Insgesamt wird die Nutzung eines Computers im eigenen Gespräch von Patienten in strahlentherapeutischer Behandlung deutlich bevorzugt. Außerdem werden die Fähigkeiten mit Computernutzung im Vergleich allseits besser bewertet, unter anderem mit einer signifikant höheren Wahrnehmung des Mitgefühls. Während die Eigenschaften der Patienten im Wesentlichen keine Auswirkungen auf die Behandlungspräferenz besitzen, wird das Empfinden der untersuchten Fähigkeiten durch diese teils deutlich beeinflusst. Das Vertrauen in die Medizin steht in signifikant positivem Zusammenhang mit der Empfindung von Mitgefühl, Professionalität und Empathie sowie einer Akzeptanz gegenüber der weiteren Digitalisierung medizinischer Kommunikationsprozesse. Im Gegenzug stellen ein subjektiv schlecht empfundener Gesundheitszustand und psychische Komorbiditäten ein deutliches Hindernis für die Wahrnehmung der ärztlichen Fertigkeiten dar. Nichtsdestotrotz bewerten Patienten mit Depression, oder erhöhter Symptombelastung, die Kommunikation unter einer Gesprächsführung mit Computer signifikant besser als mit einer Papierakte. Die Vorteile eines Computers im Gespräch tragen also auch bei diesen Patienten entscheidend dazu bei, über eine Verbesserung der Kommunikation letztlich das Wohlbefinden, die Motivation zum Selbstmanagement, aber auch die Partizipation an medizinischen Behandlungsfragen zu fördern. Aus der Studie können Empfehlungen abgleitet werden, mit welcher digitale Medien nicht nur Prozesse vereinfachen, sondern auch die Arzt-Patienten-Beziehung und die Therapie verbessern können.

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