Inhaltszusammenfassung:
Die vorliegende Arbeit nahm sich zum Ziel, den Effekt eines standardisierten multimodalen pädiatrischen Notfall- und Reanimationstrainings für Laienhelfer auf die Durchführung und die Kenntnis von Ersthelfermaßnahmen zu untersuchen.
Das Studienkollektiv dieser prospektiven Beobachtungsstudie umfasste Angehörige von Kindern mit chronischen Erkrankungen, welche vor Entlassung der Kinder von der pädiatrischen Intensivstation an einem standardisierten multimodalen Notfall- und Reanimationstraining teilnahmen.
Die Auswertung eines Fragebogens zeigte eine Zunahme der theoretischen Kenntnisse von kardiopulmonalen Reanimationsmaßnahmen. Im praktischen Teil der Studie wurden 112 simulierte kardiopulmonale Reanimationen von 56 Teilnehmenden durchgeführt, davon die Hälfte mit Mund-zu-Mund-Beatmung und die Hälfte mit Masken-Beutel-Beatmung. Hierbei überprüften die Teilnehmenden in allen Fällen das Bewusstsein der Si-mulationspuppe, bei 52,7 % Simulationen riefen sie um Hilfe, bei 98,2 % kontrollierten sie die Atmung und bei 56,3 % setzten sie einen Notruf ab. Die durchschnittliche korrekte Kompressionstiefe des Thorax sowie der Anteil einer korrekten Handposition war jeweils über 90 %. Die Kompressionsfrequenz lag im von den Leitlinien definierten Zielbereich zwischen 100 und 120 pro Minute. Die Auswertung der beiden Beatmungsmodi zeigte keine signifikanten Unterschiede bei der Qualität der Wiederbelebungsmaßnahmen (Thoraxkompressionen und erfolgreiche Beatmungen).
Die Studie ergab, dass ein standardisiertes multimodales Notfalltraining das theoretische und praktische Wissen um kindliche Notfälle und Reanimationsmaßnahmen kurzfristig steigerte. Nach dem Training konnten die Laienhelfer leitliniengerechte und suffiziente kardiopulmonalen Basisreanimationsmaßnahmen bei Kindern gleichermaßen effektiv mit Mund-zu-Mund- und Masken-Beutel-Beatmung durchführen.