Vergleich eines konventionellen EEG-Systems mit einem neuartigen Schwämmchen-EEG für den klinischen Routineeinsatz

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/156958
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1569586
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-98290
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2024-08-19
Originalveröffentlichung: Clinical Neurophysiology Practice 8, 2023, S. 58-64. https://doi.org/10.1016/j.cnp.2023.03.002
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Lerche, Holger (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2023-06-15
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Elektroencephalogramm , Elektroencephalographie , Epilepsie
Freie Schlagwörter: EEG
Schwämmchen-EEG
konventionelles EEG
epilepsietypische Potentiale
NCSE
Akutdiagnostik
electroencephalogram
sponge - EEG
epileptiform potentials
epilepsy
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

In dieser head-to-head-EEG-Studie wurde untersucht, ob ein neuartiges Schwämmchen (sp-) EEG-System einfacher und schneller zu applizieren ist als ein konventionelles (c-) EEG-System - ohne dabei einen Qualitätsverlust des EEG-Signals bei pathologischen Graphoelementen bei Patient:innen mit Epilepsie hinnehmen zu müssen. Hintergrund dieser Studie ist die klinische Notwendigkeit für ein neues EEG-System, das schnell, einfach und von EEG- unerfahrenem Personal angewendet werden kann. EEG-Aufzeichnungen mit einem sp-EEG-System und einem c-EEG-System wurden bei 18 Patient:innen mit einer bekannten Epilepsie durchgeführt. Die Applikationszeit, bis alle Elektroden angemessene Impedanzen (< 100 kΩ für das sp-EEG und < 20 kΩ für das c-EEG) aufwiesen, wurde gestoppt. Die resultierenden 36 EEG-Kurven wurden von sieben EEG-erfahrenen und verblindeten Neurolog:innen visuell auf pathologische Graphoelemente untersucht. Außerdem wurden die Neurolog:innen gefragt, ob sie allein durch die Inspektion der EEG-Kurven zwischen den verschiedenen Systemen unterscheiden könnten. Zusätzlich wurde in den Aufzeichnungen beider EEG- Systeme bei einer Patientin mit einer generalisierten Epilepsie das Signal-to-noise-Verhältnis und die Delta-Power und die Alpha-Power berechnet. Es zeigte sich, dass das sp-EEG im Durchschnitt mehr als doppelt so schnell appliziert werden konnte (sp-EEG = 4,69 Minuten vs. c-EEG = 13,18 Minuten, s. Abbildung 12). Es war den EEG-erfahrenen Neurolog:innen nicht möglich zu unterscheiden, ob eine EEG-Aufzeichnung mit einem sp-EEG oder einem c-EEG durchgeführt wurde. Es konnten alle pathologischen Graphoelemente in beiden EEG-Systemen ohne Qualitätsverlust identifiziert werden. Die Impedanzen des sp-EEGs waren höher mit einem Mittelwert von 43,01 ± 67,21 kΩ als die des c-EEGs, die jedoch nicht exakt berechnet werden konnten. Die SNR-Werte lagen eng beieinander (sp-EEG von 1,22 und im c-EEG von 1,36), sodass eine Vergleichbarkeit angenommen werden durfte. Außerdem bestand eine starke Korrelation von Delta (r = 0,65) und Alpha (r = 0,79). Das Schwämmchenelektrodenhaubensystem war einfacher zu applizieren und wurde weniger durch Bewegungen der Patient:innen beeinflusst. Die einzelnen Elektroden waren jedoch nicht individuell verstellbar, sodass es nicht bei allen Patient:innen optimal verwendet werden konnte. Das sp-EEG stellt ein EEG-System dar, das im klinischen Alltag schnell und einfach eingesetzt werden kann, insbesondere in Zeiten, in denen kein oder wenig EEG-erfahrenes Personal zur Verfügung steht. Folglich könnte der Einsatz eines sp-EEGs in der Akut- und Routinediagnostik einer Epilepsie oder eines Status Epilepticus die allgemeine EEG-Verfügbarkeit erhöhen und damit die Patient:innenversorgung verbessern.

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