Dissertation ist gesperrt bis 16. Juli 2026 !
T-Zell-basierte Immuntherapien, wie Peptid-Impfstoffe, die neue oder vorhandene T-Zell- Reaktionen induzieren oder verstärken, bergen großes Potenzial in der Krebsbekämpfung.
Der erste Teil dieser Arbeit beschreibt die Analyse des Immunopeptidoms mittels Massenspektrometrie zur Identifikation potenzieller T-Zell Antigene im kleinzelligen Bronchialkarzinom (SCLC). Eine große Anzahl an HLA-Klasse I und II präsentierten Peptiden wurde aus SCLC-Tumorproben von frischem Patientenmaterial (Kryorekanalisation oder Biopsie) und von Xenograft-Modellen extrahiert. Durch eine vergleichende Analyse mit Datensätzen von Peptiden aus gesundem Gewebe konnten tumorexklusive HLA-Klasse I und II Peptide identifiziert werden, die in verschiedenen Tumorproben vorkamen und unter anderem von krebs- oder SCLC-assoziierten Proteinen abstammten. Interessante HLA-Klasse I-Liganden wurden, für einzelne Patienten oder mit der Absicht ein Warenhaus von häufig vorkommenden Antigenen zu erstellen, ausgewählt. Interessanterweise konnten wir ein mutiertes Neoantigen identifizieren. Zusätzlich analysierten wir das Immunopeptidom von löslichen HLA-Molekülen aus Plasmaproben und konnten SCLC plasmaexklusive Peptide identifizieren. Es wurde ein umfassender Massenspektrometrie-Datensatz gewonnen, der für die Beantwortung weiterer Fragen zur Verfügung steht, einschließlich der Analyse anderer Tumorantigene wie mikrobieller Antigene. Die ausgewählten Peptide werden nun anschließend in T-Zell-Tests validiert, z.B. mit Hilfe von PBMC-Proben der SCLC-Patienten, die im Rahmen dieser Arbeit gesammelt wurden.
In den Teilen II und III dieser Arbeit werden zwei Veröffentlichungen eines optimierten und weiterentwickelten T-Zell-Test vorgestellt, der auf dem Nachweis aktivierter β2-Integrine zur Analyse funktioneller antigenspezifischer T-Zellen beruht. Im ersten Artikel wurde ein Protokoll zum gleichzeitigen Nachweis von aktivierten β2-Integrinen auf CD4+ und CD8+ T‑Zellen unter Verwendung eines konformationsspezifischen monoklonalen Antikörpers, Klon m24, beschrieben. Die Kombination mit den intrazellulären Markern IFN-γ, TNF, IL-2 und CD154 ermöglichte eine sensitive Identifizierung von niedrigfrequenten antigenspezifischen T‑Zellen. Im zweiten Artikel wurde eine vereinfachte Version dieser Methode vorgestellt, bei der die extrazelluläre Färbung der Aktivierungsmarker CD137 und CD154 in Kombination mit aktivierten β2-Integrinen verwendet wurde. Die kombinatorische Analyse dieser Marker verbesserte das Signal-Hintergrund-Verhältnis. Die extrazelluläre Färbung korrelierte mit der Produktion von intrazellulären Zytokine IL-2, TNF oder IFN-γ in antigenspezifischen T-Zellen. Diese T-Zell-Tests können zur Validierung von SCLC-spezifischen Antigenen in PBMC-Proben verwendet werden.