Präoperative digitale Hüftprothesenplanung versus postoperatives Ergebnis – Wie reliabel lassen sich Pfannen- und Schaftpositionierung vorbestimmen? Eine retrospektive Studie an über 500 Patienten mit primärem Hüftgelenkersatz

DSpace Repositorium (Manakin basiert)


Dateien:

Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/155032
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1550324
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-96369
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2024-07-15
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Kessler, Stefan (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2023-06-30
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Freie Schlagwörter: Hüftgelenkersatz
Hüftendoprothese
Hüftprothesenplanung
präoperative digitale Planung
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=en
Zur Langanzeige

Inhaltszusammenfassung:

Einleitung: Die Hüftendoprothesen-Implantation zählt zu den häufigsten und erfolgreichsten Operationen. Die präoperative Planung hat dabei entscheidenden Einfluss auf die Ergebnisqualität und kann Komplikationen minimieren. Fragestellung: Diese Arbeit überprüft, wie zuverlässig die präoperative digitale zweidimensionale Hüftprothesenplanung das postoperative Ergebnis aller innerhalb eines Jahres mit einer Hüftendoprothese versorgten Patienten abbildet. Zusätzlich wurde geprüft, ob die präoperative Planung in Abhängigkeit des Betrachters variiert. Methodik: In diese retrospektive Studie wurden 533 Patienten einbezogen, die 2018 mit einer primären Hüftendoprothese versorgt wurden. Die Daten wurden den Patientenakten entnommen. Mithilfe der MediCAD-2D-Software und der präoperativen Becken-Röntgenaufnahmen erfolgte die Planung der Prothesengrößen und -Positionierung. Abweichungen der einzelnen Komponenten wurden mithilfe des Chi-Quadrats-Tests auf Abhängigkeit von Alter, Geschlecht, BMI, Operateur und Art der Fixierung geprüft und die Stärke des Zusammenhangs mittels Phi-Koeffizient quantifiziert. Ergebnisse: Die zuverlässigste Planung zeigte sich beim Offset des Schaftes (69,4 %), gefolgt von Prothesenhals (58,9 %), Schaftgröße (52,2 %) und Pfanne (40,2 %). Eine signifikant zuverlässigere Planung von Halslänge (p = 0,022) und Schaftgröße (p = 0,008) ließ sich bei weiblichen Patientinnen feststellen. Eine signifikant bessere Reliabilität der korrekten Schaftgröße zeigte sich bei zementierten Schäften (p = 0,044). Signifikante Betrachter-abhängige Abweichungen der Planungen ergaben sich nur bei der Auswahl der Schaftgröße (p = 0,002). Schlussfolgerung: Die präoperative digitale Planung der Hüftprothesenimplantation ist unabdingbar für ein gutes postoperatives Langzeitergebnis und zur Vermeidung von Komplikationen. Die patientenimmanenten Parameter Alter und BMI, sowie der Operateur haben dabei keinen signifikanten Einfluss auf die korrekte Größenbestimmung. Härterer Knochen bei Männern und mehr Spielraum zur Korrektur bei Verwendung von Zement begründen die signifikant besseren Ergebnisse der Halslänge und Schaftgröße bei Frauen, sowie der zementierten Schäfte gegenüber den zementfreien Schäften. Unterschiede zwischen der speziell geschulten Person und den Mitarbeitern zeigten, dass die präoperative 2D-Planung mit guter Genauigkeit die wesentlichen Komponenten der Hüftendoprothetik vorhersagen kann, dies jedoch nicht zwangsläufig von einem Arzt durchgeführt werden muss.

Das Dokument erscheint in: