Asymmetrie der zerebralen grauen Substanz und sprach-bezogene Fertigkeiten bei gesunden Kindern und jungen Erwachsenen – eine Voxel-basierte Morphometrie-Studie

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dc.contributor.advisor Wilke, Marko (Prof. Dr.)
dc.contributor.author King, Johanna Kathrin
dc.date.accessioned 2024-07-10T08:06:39Z
dc.date.available 2024-07-10T08:06:39Z
dc.date.issued 2024-07-10
dc.identifier.uri http://hdl.handle.net/10900/154896
dc.identifier.uri http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1548965 de_DE
dc.identifier.uri http://dx.doi.org/10.15496/publikation-96233
dc.description.abstract Sprache ist ein komplexes Phänomen, welches auch heutzutage noch immer nicht vollumfänglich verstanden ist. Diese Arbeit sollte einerseits strukturelle Korrelate für sprachliche Funktionen bei Kindern und jungen Erwachsenen identifizieren (Volumetrie-Analyse, Asymmetrie-Analyse); andererseits wurde die Lateralisierung der Sprachproduktion und deren Verhältnis zu Alter und sprachlichen Daten untersucht (Lateralisierungs-Analyse). Für die Arbeit wurden insgesamt 33 gesunde Probanden im Alter von 8–29 Jahren eingeschlossen. Die Daten wurden nach zustimmender Bewertung der zuständigen Ethikkommission am Universitätsklinikum Tübingen erhoben. Für die Erhebung der MRT-Daten wurde ein 1,5 Tesla MR-Gerät genutzt. Es wurden sowohl strukturelle als auch funktionelle Messungen durchgeführt. Im Rahmen einer neuropsychologischen Untersuchung wurden bestimmte sprachbezogene Fertigkeiten mittels zweier Sprachteste (P-ITPA, PPVT) erhoben. Zudem wurde das Intelligenzniveau (TONI-4) bestimmt. In der Volumetrie-Analyse konnte bei jungen, sprachlich normal begabten Probanden im Volumen der grauen Substanz kein Unterschied gefunden werden zwischen Probanden mit besseren im Vergleich zu denen mit schwächeren sprachbezogenen Fertigkeiten. Dies steht im Kontrast zu vorherigen Untersuchungen, in denen strukturelle Unterschiede bei besseren / schwächeren sprachbezogenen Fertigkeiten nachgewiesen werden konnten (Mechelli et al., 2004; Lee et al., 2007; Richardson & Price, 2009; Richardson et al., 2010; Richardson et al., 2011; Linkersdörfer et al., 2012; Richlan et al., 2013; Eckert et al., 2016). In der Asymmetrie-Analyse konnten für junge Probanden einige Bereiche als asymmetrisch identifiziert werden, die auch in anderen Arbeiten bei Erwachsenen schon als asymmetrisch beschrieben wurden (Good et al., 2001; Hervé et al., 2006; Takao et al., 2011; Ocklenburg et al., 2016). Das bedeutet, dass die Gehirne von Kindern bzw. jungen Erwachsenen bezüglich der Asymmetrie denen von Erwachsenen ähneln. Für eine Region (temporaler Pol mit linksseitiger Asymmetrie) fand sich in den vorigen Studien bei Erwachsenen (Good et al., 2001; Watkins et al., 2001; Hervé et al., 2006; Takao et al., 2011; Ocklenburg et al., 2016) keine Asymmetrie. Hier bleibt die Frage offen, ob diese Asymmetrie ausschließlich im Kindes- und jungen Erwachsenenalter existiert. In vorliegender Arbeit konnte zudem eine geschlechtsabhängige Asymmetrie in der anterioren Insula gefunden werden: weibliche Probanden weisen hier eine stärkere Asymmetrie auf als männliche. Es konnte kein signifikanter Zusammenhang zwischen der Asymmetrie in bestimmten Regionen und den sprachbezogenen Fertigkeiten gefunden werden. Zusammenfassend lässt sich also für die Volumetrie- und Asymmetrie-Analyse sagen, dass in vorliegender Studie keine strukturellen Korrelate für sprachliche Funktionen gefunden werden konnten. Neben verschiedenen anderen Ursachen für diese Ergebnisse könnten insbesondere die geringe Gruppengröße und die damit einhergehende geringe statistische Power eine Rolle gespielt haben. In der Lateralisierungs-Analyse konnte festgestellt werden, dass bei der jüngeren Hälfte der Probanden der Lateralisierungs-Index (LI) mit dem Alter signifikant korrelierte. Bei der älteren Hälfte bzw. bei Betrachtung des gesamten Probandenkollektivs war dies nicht der Fall. Somit konnte diese Studie die Ergebnisse anderer Autoren (Holland et al., 2001; Szaflarski et al., 2006; Everts et al., 2009; Lidzba et al., 2011) bezüglich der zunehmenden Lateralisierung der Sprachproduktion in jüngeren Jahren bestätigen. Es zeigte sich kein signifikanter Zusammenhang des LIs mit den sprachbezogenen Fertigkeiten der jüngeren / älteren Probandengruppe sowie des gesamten Probandenkollektivs. Hieraus kann in Übereinstimmung mit Ressel et al. (2008) und Lidzba et al. (2011) geschlussfolgert werden, dass diese zunehmende Lateralisierung der Sprache in jüngeren Jahren als Reifungseffekt und nicht als Ausdruck besser werdender sprachbezogenen Fertigkeiten zu werten ist. Dezidierte Untersuchungen, die die Entwicklung des LIs in den Fokus nehmen, speziell die Untersuchung bei Probanden mit rechtsseitiger Sprach-Lateralisierung, wären für die Zukunft interessant. de_DE
dc.language.iso de de_DE
dc.publisher Universität Tübingen de_DE
dc.rights ubt-podno de_DE
dc.rights.uri http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=de de_DE
dc.rights.uri http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=en en
dc.subject.classification Kinderneurologie , Asymmetrie , Lateralität , Maßanalyse , Sprachverarbeitung , Sprachproduktion , Substantia grisea de_DE
dc.subject.other Asymmetrie-Analyse de_DE
dc.subject.other Volumetrie-Analyse de_DE
dc.subject.other Lateralisierungs-Analyse de_DE
dc.subject.other Alterseffekt de_DE
dc.title Asymmetrie der zerebralen grauen Substanz und sprach-bezogene Fertigkeiten bei gesunden Kindern und jungen Erwachsenen – eine Voxel-basierte Morphometrie-Studie de_DE
dc.type PhDThesis de_DE
dcterms.dateAccepted 2024-07-02
utue.publikation.fachbereich Medizin de_DE
utue.publikation.fakultaet 4 Medizinische Fakultät de_DE
utue.publikation.noppn yes de_DE

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