Einfluss der antidepressiven medikamentösen Begleittherapie auf die Wirksamkeit von Hypnotherapie und kognitiver Verhaltenstherapie bei Patientinnen und Patienten mit leichten bis mittelgradigen Depressionen

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/154772
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1547729
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-96109
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2024-07-08
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Batra, Anil (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2024-06-25
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Depression , Hypnotherapie , Kognitive Verhaltenstherapie
Freie Schlagwörter: Antidepressiva
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Studien konnten bereits zeigen, dass bei der Behandlung von Depressionen die Kombination einer Psychotherapie mit einer antidepressiven Medikation (ADM) mit einem höheren Therapieerfolg einhergeht als eine Monotherapie. Jedoch sind die Studienergebnisse insgesamt sehr heterogen und der Einfluss einer antidepressiven Medikation auf die Hypnotherapie wurde bislang nicht betrachtet. Aus diesem Grund wurde in dieser Arbeit im Rahmen einer Studie zur Wirksamkeit der Hypnotherapie (HT) im Vergleich zur kognitiven Verhaltenstherapie (KVT) bei leichten bis mittelgradigen Depressionen der Einfluss einer medikamentösen Begleitmedikation bei den beiden Psychotherapieverfahren untersucht. Die 152 Studienteilnehmenden mit einer leichten bis mittelgradigen Depression, von denen 56 (36.8%) zu Beginn und während der Studie eine antidepressive Dauermedikation einnahmen, wurden jeweils zur Hälfte in die Gruppe der KVT und die Gruppe der HT randomisiert. Anschließend durchliefen sie eine individuelle Psychotherapie mit 16-20 je 50-minütigen ambulanten Einzelsitzungen über einen Zeitraum von sechs Monaten. Der Therapieerfolg wurde anhand der absoluten und individuellen prozentualen Differenz in der Montgomery-Åsberg Depression Rating Scale (MADRS) prä-post bestimmt. Der Vergleich zwischen den Gruppen wurde mittels t-Tests vorgenommen. In der KVT-Gruppe mit ADM konnte keine statistisch signifikant höhere Symptomverbesserung als ohne ADM beobachtet werden. In der HT-Gruppe erzielten die Teilnehmenden ohne ADM statistisch signifikant höhere Therapieerfolge als diejenigen mit ADM. Die genaue Ursache der verminderten Therapieantwort bei einer Kombinationstherapie mit ADM und HT kann nur spekuliert werden. Zu fokussieren ist eine mögliche Interaktion der ADM mit der Hypnotherapie, die beide in den gleichen Gehirnarealen bislang noch unzureichend erforschte Prozesse bewirken. Somit könnte eine HT unter ADM nur erschwert möglich sein. Letztendlich könnte man mit Vorsicht schlussfolgern, dass bei vorbestehender ADM und einer Auswahl zwischen KVT und HT die KVT als Therapieverfahren präferiert werden sollte. In weiteren Studien sollte versucht werden, das Ergebnis zu reproduzieren und mögliche Ursachen einer verminderten Therapieantwort in der Gruppe der HT mit ADM zu finden.

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