Die Wirksamkeit von Hybrid-Argonplasma-Koagulation versus Exzision bei der chirurgischen Behandlung von Endometriose: Eine prospektive klinische Studie

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dc.contributor.advisor Rothmund, Ralf (Prof. Dr.)
dc.contributor.author Keckstein (geb. Dippon), Julia Sarah
dc.date.accessioned 2024-04-29T10:40:57Z
dc.date.available 2024-04-29T10:40:57Z
dc.date.issued 2024-04-29
dc.identifier.uri http://hdl.handle.net/10900/153024
dc.identifier.uri http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1530247 de_DE
dc.identifier.uri http://dx.doi.org/10.15496/publikation-94363
dc.description.abstract Hintergrund: Endometriose ist eine Erkrankung des weiblichen Genitals, die 3–10 % aller Frauen im gebährfähigen Alter betrifft und zu Schmerzen und Infertilität führt. Es werden die folgenden drei Entitäten unterschieden: Superfizielle peritoneale Endometriose (SPE), Endometriome des Ovars (OEM), Tief infiltrierende Endometriose (TIE). Für die Behandlung der SPE ist die operative Entfernung mittels Laparoskopie (LSK) der medikamentösen Therapie überlegen. Als operative Techniken kommen am häufigsten die scharfe Exzision und die Ablation mittels Hochfrequenz-Chirurgie zum Einsatz. Ob eine der beiden Methoden überlegen ist, wird in der Literatur kontrovers diskutiert. Eine möglicherweise geeignete Technologie ist die Hybrid-Argonplasma-Koagulation (HybridAPC). Die Argonplasma-Koagulation ist eine etablierte Technik, welche über einen Ar- gonplasmastrahl Energie ins Gewebe einbringt und dort zu einem thermischen Effekt führt und somit zur Devitalisierung und Koagulation von Gewebe eingesetzt werden kann. Die HybridAPC kombiniert die herkömmliche APC mit einem Wasserstrahl zur Gewebeunterspritzung, sodass tieferliegende Strukturen geschont werden können. Da SPE meist im kleinen Becken vorliegt und hier empfindliche Strukturen wie Harnleiter, Harnblase und Enddarm eng beeinander liegen, scheint die HybridAPC geeignet, um den SPE-Herd vom umliegenden Gewebe durch das Wasserkissen abzuheben und die Endometriose oberflächlich aber vollständig zu devitalisieren. Durch die geringe Tiefenwirkung des thermischen Effekts soll außerdem die Ausbildung von Adhäsionen vermieden werden. Zielsetzung: Ziel der durchgeführten Studie war es, die Eignung der HybridAPC für die operative Therapie der SPE zu untersuchen. In erster Linie sollte beantwortet werden, ob die HybridAPC der etablierten Exzision hinsichtlich der Eradikationsrate nicht unterlegen ist. Als Sekundärziele wurden die Adhäsionsraten und die Interventiosndauer der beiden Methoden verglichen. Methodik: Es wurde eine prospektive randomisierte klinische Studie an der Universitätsfrauenklinik Tübingen durchgeführt. Eingeschlossen wurden Patientinnen mit SPE und TIE. Bei einem diagnostischen Ersteingriff (Erst-LSK) wurden die SPE-Herde einer Patientin einzeln randomisiert den Studiengruppen HybridAPC und Exzision zugeteilt und mit der jeweiligen Methode therapiert. Bei einem zweiten Eingriff (Zweit-LSK) wurden von den Läsionen der Erst-LSK histologische Proben entnommen, etwaige Adhäsionen dokumentiert und studienunabhängig die TIE saniert. Ergebnisse: Bei 39 Patientinnen wurden 65 Herde reseziert und 65 Herde mit HybridAPC behandelt. Bei der Zweit-LSK nach durchschnittlich 8.4 Wochen konnten bei 31 Patientinnen vom Kontrollarm Exzision 58 Herde wieder gefunden werden und vom Studienarm HybridAPC 57 Herde. Die Eradikationsrate der Exzision lag bei 81 % und der HybridAPC bei 65 %. Eine Nicht-Unterlegenheit der HybridAPC gegenüber der Exzision bezüglich der Eradikationsrate konnte mit der vorliegenden Studie nicht bestätigt werden (p = 0.55). Allerdings konnte auch kein signifikanter Unterschied der beiden Methoden gezeigt werden (p = 0.0606). In der Exzisionsgruppe hatten sich zu 10.5 % der Herde Adhäsionen ausgebildet und in der HybridAPC-Gruppe zu 5.3 % der Herde; der Unterscheid ist jedoch nicht signifikant. Die Interventionszeit der HybridAPC ist signifikant kürzer als die der Exzision. Schlussfolgerung und Ausblick: Die Technologie HybridAPC ist zur operativen Therapie von superfizieller peritonealer Endometriose eine Option. Neben den Vorteilen der einfachen und schnellen Anwendung und der niedrigen Adhäsionsausbildungsrate muss jedoch auch die in unserem Kollektiv niedrigere Eradikationsrate im Vergleich zur Exzision gesehen werden, auch wenn der Unterschied nicht signifikant ist. Zukünftige Studien sollten die klinischen Endpunkten Schmerzreduktion und Fertilität von Exzision und HybridAPC vergleichen. de_DE
dc.language.iso de de_DE
dc.publisher Universität Tübingen de_DE
dc.rights ubt-podno de_DE
dc.rights.uri http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=de de_DE
dc.rights.uri http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=en en
dc.subject.classification Endometriose , Exzision , Laparoskopie , Adhäsion , Bauchfell , Wasserstrahl , Argon , Plasma , Koagulation de_DE
dc.subject.ddc 610 de_DE
dc.subject.other Hybrid-APC de_DE
dc.subject.other Peritoneal endometriosis en
dc.subject.other Ablation de_DE
dc.subject.other Peritoneum de_DE
dc.subject.other Peritoneal adhesion formation en
dc.subject.other Non-contact thermal ablation en
dc.subject.other Waterjet en
dc.subject.other Laparoscopy en
dc.subject.other Endometriosis en
dc.subject.other Excision en
dc.subject.other Argonplasma-Coagulation en
dc.title Die Wirksamkeit von Hybrid-Argonplasma-Koagulation versus Exzision bei der chirurgischen Behandlung von Endometriose: Eine prospektive klinische Studie de_DE
dc.type PhDThesis de_DE
dcterms.dateAccepted 2023-06-02
utue.publikation.fachbereich Medizin de_DE
utue.publikation.fakultaet 4 Medizinische Fakultät de_DE
utue.publikation.noppn yes de_DE

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