US-Amerikanische Landschaft von der Aufklärung zum Impressionismus : Wechselwirkungen von Kunst und Naturwissenschaft oder die Frage nach einem Umweltbewusstsein

DSpace Repositorium (Manakin basiert)

Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/151196
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1511961
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-92536
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2024-03
Sprache: Deutsch
Fakultät: 5 Philosophische Fakultät
Fachbereich: Kunstgeschichte
Gutachter: Fischer, Ralf Michael
Tag der mündl. Prüfung: 2023-06-23
DDC-Klassifikation: 700 - Künste, Bildende Kunst allgemein
Schlagworte: Landschaftsmalerei , USA , Umweltbewusstsein , Kunstgeschichte , Ökologie , Aufklärung , Romantik , Impressionismus
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Inhaltszusammenfassung:

Der US-amerikanische Fokus auf Natur als Bildmotiv fiel in eine globale Konjunktur naturwissenschaftlicher Praktiken im 18. und 19. Jahrhundert. Welche inhaltlichen als auch ästhetischen Spuren die Naturwissenschaften in den Darstellungen von Landschaft hinterließen, wird in diesem Buch anhand von Schlaglichtern über mehr als 100 Jahre beleuchtet. Bewusst als nichtmonographische Studie entworfen, erscheinen die aufgeführten Wechselwirkungen von Kunst und Naturwissenschaft in einem größeren Zeit- und Ortsrahmen – von William Bartram über Charles Willson Peale, zu Frederic Edwin Church, Fitz Henry Lane, Thomas Eakins und zahlreichen weiteren US-amerikanischen Künstlern. Dabei werden die zum Teil kuriosen Zusammenhänge wissenschaftlicher und künstlerischer Perspektiven anhand von beispielhaften Schwerpunkten spürbar. Insbesondere ambivalente Strukturen verweisen auf eine natürliche Vielschichtigkeit, weshalb es in dieser Arbeit bewusst um historische Gegenpole geht. Darauf aufbauend wird einerseits herausgearbeitet, inwiefern ästhetische Entscheidungen der Künstler auf ein Bewusstsein für ökologische Zusammenhänge schließen lassen – selbst bevor der Begri\ ‚Ökologie‘ 1866 vom deutschen Zoologen Ernst Haeckel überhaupt geprägt wurde. Andererseits ist für diese Arbeit zentral, in welchen umweltgeschichtlichen Kontexten die besprochenen Werke entstanden bzw. wie diese Kontexte sichtbar werden. Tauchen Widersprüche in der Darstellung und dem tatsächlichen Kontext auf? Welche Materialien wurden verwendet, wie wurden sie hergestellt und wo stammen sie her? Diese Fragestellungen beziehen sich auf die Ansätze des ‚Ecocriticism‘, eine Herangehensweise, die sich zunächst in den Literaturwissenschaften in den 1970er Jahren durchsetzte. Durch die ökokritische Analyse, also das Einbeziehen von Wissenschafts- und Umweltgeschichte, werden kanonische Werke in ein neues Spannungsfeld gesetzt und zuvor unbemerkte Widersprüche gegenüber Umweltanliegen sichtbar gemacht. Warum es sinnvoll ist, die ökokritische Analyse auf Werke des 18. und 19. Jahrhunderts anzuwenden wird anhand der ausgewählten Beispiele gezeigt, denn sie alle lassen eine besondere Sensibilität für die Vernetzung von Lebewesen vermuten und gliedern sich so in eine proto-ökologische Haltung ein. Die Fragestellung nach der jeweiligen Ausprägung eines Umweltbewusstseins – ob und inwiefern sich dieses an den ausgewählten Bildwerken ästhetisch ablesen lässt – mündet in einem neuen und zukünftigen Bindeglied der Disziplinen Kunst- und Naturwissenschaft.

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