Coercion in peacebuilding: a conceptual framework

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/151128
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1511281
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-92468
Dokumentart: Buch
Erscheinungsdatum: 2024
Sprache: Englisch
Fakultät: Kriminologisches Repository
Schlagworte: Zwang
Friedenskonsolidierung
Frieden
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Inhaltszusammenfassung:

Internationale Interventionen zur Friedenskonsolidierung sind seit den 1990er Jahren in der internationalen Politik in den Vordergrund gerückt. Dieser Wandel hat zu umfangreichen Untersuchungen über die Bedingungen für erfolgreiche Interventionspraktiken und die normativen Spannungen, die sie in den Zielländern oft hervorrufen, geführt. Der wissenschaftliche Diskurs hat die sich entwickelnden Ansätze der internationalen Friedenskonsolidierung in mehreren turns konzeptualisiert: Das Konzept des liberal peacebuilding wurde mit dem Fokus auf local ownership kritisch beleuchtet, gefolgt vom Ruf nach robusteren oder pragmatischeren Mandaten. Immer wieder wird auch die konzeptionelle Debatte über die verschwimmenden Grenzen zwischen Friedenskonsolidierung (peacebuilding) und Friedenserhaltung (peacekeeping) geführt. Eine zentrale Frage, die sich aus den genannten Debatten ergibt, betrifft die Rolle von Zwang in der Friedensförderung: Erleben wir eine Verschiebung hin zu mehr zwangsbasierten (robusten) Ansätzen? Oder hat die Kritik an der liberalen Friedenskonsolidierung und die zunehmende Bedeutung von sogenannten „neuen“ Akteuren aus dem Globalen Süden zu einem Trend von weniger Zwang (light footprint) und einer stärkeren Berücksichtigung von local ownership und Inklusivität geführt? Aufbauend auf einem Literaturstand zur Konzeptualisierung von Zwang schlägt dieses Working Paper einen konzeptionellen Rahmen vor, um die Rolle von Zwang in der Friedensförderung zu untersuchen. Es untersucht die komplizierte Beziehung zwischen Zwang und Frieden und beschreibt die verschiedenen Erscheinungsformen von Zwang in der Friedensförderung. Der konzeptionelle Rahmen wird beispielhaft in einer Untersuchung afrikanischer regionaler Reaktionen auf Putsche als Zwangsregime veranschaulicht. Abschließend unterstreichen wir die Notwendigkeit einer systematischen Betrachtung von Zwang in der Friedensforschung und heben dessen Bedeutung für die Gestaltung der Ergebnisse und der Wirksamkeit von internationalen Interventionen hervor.

Abstract:

Interventions aimed at building peace continue to be a crucial element of international politics and order. This has prompted extensive research into the conditions for successful intervention practices and the normative frictions interventions often engender within target countries. Scholars have tracked the evolving approaches to international peacebuilding in several ‘turns’ from a liberal to a local, robust, pragmatic, and spatial focus, not to forget the debates about blurring lines between peacebuilding and peacekeeping. A pivotal question arising from these debates concerns the role of coercion in peacebuilding: Are we witnessing a shift towards more coercive (robust) approaches, or has the criticism of liberal peacebuilding and the increasing role of Southern/non-Western peacebuilding actors led to a trend of less coercive (light footprint) strategies with an increased attention to local ownership and inclusivity? Building on a review of conceptual literature on coercion, this working paper proposes a comprehensive conceptual framework to explore the role of coercion in peacebuilding. It examines the intricate relationship between coercion and peace and delineates diverse manifestations of coercion in peacebuilding. The conceptual framework is illustrated through the examination of the implementation of the African anti-coup regime and its coercive character, to spell out one example. In conclusion, this working paper emphasizes the necessity for a systematic consideration of coercion in peacebuilding research, highlighting its significance in shaping the outcomes and effectiveness of international interventions.

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