Einfluss der prä-analytischen Probenaufarbeitung auf pharmakologische Messungen im Peritonealgewebe: eine ex-vivo Studie

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/150753
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1507535
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-92093
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2024-02-05
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Königsrainer, Alfred (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2023-11-29
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Freie Schlagwörter:
cisplatin
doxorubicin
enhanced inverted Bovine Urinary Bladder (eIBUB)
pre-analytical studies
sample geometry
tissue drug concentration
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Die peritoneale Metastasierung bleibt eine Herausforderung in der modernen Onkologie, lokoregionale Verfahren wie die CRS und HIPEC sowie die PIPAC wurden entwickelt, um die Tumorlast zu reduzieren und die Wirksamkeit von Zytostatika im Zielgewebe zu steigern und gleichzeitig systemische Toxizität zu reduzieren, sowie eine wirkliche Alternative für die IV Chemotherapie zu etablieren. Um dies zu erreichen sind Messungen der Medikamentenkonzentration in Gewebeproben unter experimentellen Bedingungen notwendig. Die vorliegende Arbeit untersucht die Konzentration gängiger Chemotherapeutika im Peritonealgewebe. In einem ex-vivo Modell einer invertierten Rinderharnblase (sog. eIBUB Modell) werden die Analysen durchgeführt. Die Gewebekonzentrationen von CIS und DOX wurden in 81 standardisierten transmuralen Stanzbiopsien mit zwei unterschiedlichen Durchmessern (6 und 12 mm) verglichen. Weitere Vergleiche wurden mit oder ohne Abtupfen des Flüssigkeitsfilms auf der Probenoberfläche durchgeführt. Nach der Probenlyophilisierung und automatisierten Homogenisierung des Gewebes mit einem TissueLyser Gerät wurden die DOX-Konzentration durch Chromatographie (HPLC) und die CIS-Konzentration durch Spektrometrie (FAAS) gemessen. Alle Experimente wurden dreifach wiederholt. Die Medikamentenkonzentrationsmessungen wurden verblindet in einem externen, GLP-zertifizierten Labor durchgeführt. Die Medikamentenkonzentration war in den verschiedenen Rinderharnblasen nicht unterschiedlich (CIS p=0,783; DOX p=0,235). Es zeigten sich aber Konzentrationsunterschiede in verschiedenen Lokalisationen innerhalb der Harnblasen für CIS (p=0,03), aber nicht für DOX (p=0,66). Der Durchmesser der Stanzbiopsien hatte einen Einfluss auf die Gewebekonzentration von CIS: bei 6 mm Durchmesser betrug die CIS-Konzentration 23,2 ng/mg (CI 95%: 20,3 – 26,1), bei 12 mm 8,1 ng/mg (CI95% 7,2 – 9,2) (p<0,001). Hingegen hatte der Biopsiedurchmesser keinen signifikanten Einfluss (p=0,25) auf die DOXGewebekonzentration: bei 6 mm betrug diese Konzentration 0,46 ng/mg (CI 95%: 0,29 –0,62), bei 12 mm 0,43 ng/mg (CI 95%: 0,33 –0,54). Das Abtupfen des peritonealen Flüssigkeitsfilms reduzierte signifikanterweise (p=0,03) die Gewebekonzentration von DOX 0,64 ng/mg (CI 95%: 0,35 – 0,93) versus 0,28 ng/mg (CI95%: 0,12 –0,43). Hingegen hatte das Abtupfen der Probenoberfläche keinen signifikanten Einfluss (p=0,74) auf die gemessene Gewebekonzentration von CIS: 23,5 ng/mg (CI95% 19,0 - 28,0) auf 22,9 ng/mg (CI95%: 18,9 –26,9). Am Beispiel von CIS und DOX zeigte sich, dass die Messung der Medikamentenkonzentration in der Blasenwand durch das Verhältnis Oberfläche und Tiefe der Biopsie sowie Abtupfen der Biopsieoberfläche beeinflusst wird. Abhängig von den getesteten Medikamenten wurden Unterschiede bis zu einem Faktor 3 in den Gewebekonzentrationen gemessen. Die Biopsie- Entnahmetechnik (Stanzbiopsie, Durchmesser, Tiefe) und die präanalytische Probenvorbereitung (Abtupfen, Lyophilisierung, Homogenisierung) müssen standardisiert werden, um zuverlässige pharmakologische Messungen im Gewebe zu gewährleisten.

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