Bedeutung von Autoantikörpern gegen die Gallensalzexportpumpe bei Patienten mit autoimmunen und anderen chronischen Lebererkrankungen

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dc.contributor.advisor Klein, Reinhild (Prof. Dr.)
dc.contributor.author Schiller, Johannes Florian
dc.date.accessioned 2024-02-01T15:47:21Z
dc.date.available 2024-02-01T15:47:21Z
dc.date.issued 2024-02-01
dc.identifier.uri http://hdl.handle.net/10900/150455
dc.identifier.uri http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1504559 de_DE
dc.identifier.uri http://dx.doi.org/10.15496/publikation-91795
dc.description.abstract Die in der Leber exprimierte Gallensalzexportpumpe BSEP ist wichtiger Bestandteil des Gallensäurestoffwechsels. Störungen dieses Transportsystems führen zu einer Akkumulation von Gallensalzen in den Hepatozyten und so zu Leberzellschäden. Antikörper gegen die BSEP konnten bisher nur bei Patienten mit progressiver familiärer intrahepatischer Cholestase Typ 2 (PFIC2), ausschließlich bei Kindern nach Lebertransplantation, nachgewiesen werden. Diese Antikörper hatten eine inhibitorische Wirkung auf die BSEP, wodurch es bei den betroffenen Patienten zu den Symptomen einer Cholestase und häufig zu erneutem Leberversagen kam. In dieser Arbeit wurde untersucht, ob Antikörper gegen die BSEP auch bei Patienten mit anderen cholestatischen Lebererkrankungen, insbesondere PBC und PSC, sowie mit anderen chronisch entzündlichen Erkrankungen nachweisbar sind. Dafür sollten bisher bekannte Methoden zum Antikörpernachweis etabliert sowie neue Methoden entwickelt werden. In einem ELISA wurden 577 Seren von 473 Patienten und 46 gesunden Blutspendern auf eine Antikörper Reaktion gegen den ersten extrazellulären Loop (ECL1) des BSEP-Proteins getestet. In 208 Patientenseren (40%) und einem Serum eines gesunden Blutspenders (2,2%) konnten IgG-Antikörper und in 95 Patientenseren (18%) und zwei Seren von gesunden Blutspendern (4,4%) IgM-Antikörper gegen den ECL1 nachgewiesen werden. Mittels Western Blot wurden die Seren von 125 Patienten auf Antikörper gegen BSEP-exprimierende SF9-Vesikel getestet. Vier der Seren zeigten die BSEP-spezifische Bande bei 140 kDa; die Spezifität dieser Reaktion konnte mit Hilfe eines monoklonalen Anti-BSEP Antikörpers verifiziert werden. Alle vier Seren stammten von Kindern bei denen zuvor eine Lebertransplantation durchgeführt werden musste. In den Seren, die vor der Lebertransplantation abgenommen worden waren, konnte diese Bande nicht nachgewiesen werden. Zwei Seren von Patienten mit PBC, reagierten mit einer weiteren Determinante bei 160 kDa. Keine der beiden Banden konnte bei gesunden Blutspendern nachgewiesen werden. Mittels Massenspektrometrie konnte nachgewiesen werden, dass es sich bei den Proteinen beider Banden um Proteine der BSEP handelt. Ein ELISA mit SF9-BSEP-Vesikeln erwies sich als nicht geeignet, um Antikörper Reaktionen in den Seren nachzuweisen. Es kam zu keinem signifikanten Unterschied der Antikörper Reaktionen gegen BSEP- bzw. Kontroll-Vesikel. In einem funktionellen Transporter Assay mit SF9-BSEP Vesikeln konnte eine inhibitorische Wirkung der Anti-BSEP Antikörper nachgewiesen werden. Getestet wurden 30 Patienten (Kinder nach Lebertransplantation: n = 10; PBC: n = 8; PSC: n = 6; Sjögren Syndrom: n = 6) und 6 gesunde Blutspender. Zu einer signifikanten Hemmung des Transporters kam es bei Seren von Kindern nach Lebertransplantation und von Patienten mit PSC. Außerdem hemmten die Seren von drei Patienten mit Sjögren Syndrom den Transporter um mehr als 30%. Die für diese Studie entwickelten ELISA Verfahren unter Verwendung des ECL1 oder BSEP-Vesikeln erwiesen sich als nicht spezifisch genug, um Anti-BSEP Antikörper zuverlässig nachzuweisen. Jedoch konnten Methoden wie der Western Blot mit SF9-BSEP Vesikeln und ein vesikulärer BSEP Transporter Assay erfolgreich durchgeführt und in ihrer Aussagekraft bestätigt werden. Mit diesen Methoden gelang es, Anti-BSEP Antikörper in den Seren von Patienten mit PBC, PSC und Sjögren Syndrom nachzuweisen. Außerdem konnten auch bei vier Kindern, bei denen wegen Gallengangsatresie eine Lebertransplantation durchgeführt werden musste, Antikörper gegen die BSEP nachgewiesen werden. Diese Antikörper hatten einen inhibitorischen Effekt und traten erst nach Lebertransplantation auf. Folglich scheinen Antikörper gegen die BSEP auch bei anderen Erkrankungen als der PFIC 2 eine Rolle zu spielen. Da die Seren der Patienten je nach Erkrankung in unterschiedlichen Tests bzw. auf eine andere Weise mit der BSEP reagierten, scheinen Anti-BSEP Autoantikörper je nach Grunderkrankung mit unterschiedlichen Strukturen der BSEP zu interagieren. Zunehmende Kenntnis zu Anti-BSEP Antikörpern bei Patienten mit den oben genannten Erkrankungen könnte künftig eine spezifische Diagnostik und Therapie dieser Patienten ermöglichen und so deren Prognose verbessern. de_DE
dc.language.iso de de_DE
dc.publisher Universität Tübingen de_DE
dc.rights ubt-podok de_DE
dc.rights.uri http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de de_DE
dc.rights.uri http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en en
dc.subject.ddc 610 de_DE
dc.title Bedeutung von Autoantikörpern gegen die Gallensalzexportpumpe bei Patienten mit autoimmunen und anderen chronischen Lebererkrankungen de_DE
dc.type PhDThesis de_DE
dcterms.dateAccepted 2021-12-06
utue.publikation.fachbereich Medizin de_DE
utue.publikation.fakultaet 4 Medizinische Fakultät de_DE
utue.publikation.noppn yes de_DE

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