Lebenslagen von Jugendstrafgefangenen : ein Forschungsbericht = Living Conditions of Juvenile Prisoners

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URI: http://hdl.handle.net/10900/149451
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1494519
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-90791
Dokumentart: Article
Date: 2014
Language: German
Faculty: Kriminologisches Repository
Keywords: Jugendstrafvollzug
Other Keywords: soziale Ungleichheit
Sozialisationsbedingungen
kriminelle Karriere
juvenile justice
inequality
conditions of socialization
criminal careers
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Inhaltszusammenfassung:

Analysiert wurden in dem DFG-geförderten Forschungsprojekt, dessen zentrale Ergebnisse hier vorgestellt werden, die sozialen Lagen von Jugendstrafgefangenen. Dies beinhaltete eine aktuelle Bestandsaufnahme der Lebenslagen von Jugendstrafgefangenen, den Vergleich mit repräsentativen Stichproben von Jugendlichen und den Vergleich zweier Jugendstrafvollzugspopulationen im Längsschnitt. Die Bestandsaufnahme der Lebens- und Sozialisationsbedingungen ergab, dass unter den Jugendstrafgefangenen die sozial benachteiligten Bevölkerungsgruppen deutlich überrepräsentiert sind. Die soziale Selektion geht jedoch nicht so weit, dass im Jugendstrafvollzug fast ausnahmslos Menschen aus den untersten sozialen Schichten vorzufinden sind. Extreme Randständigkeit war nur bei einem kleinen Teil der Jugendstrafgefangenen zu beobachten. Gravierende Zukunftsängste und Resignation ließen sich ebenfalls nur bei einer kleinen Minderheit feststellen. Eindeutig zeigten die Analysen, dass die sozialen Problemlagen der Jugendstrafgefangenen im Längsschnittvergleich zugenommen haben. Weitere Analyseschwerpunkte bildeten die Themen Migrationshintergrund, die Karrieretypen Früh- und Spätstarter, die familialen Sozialisationsbedingungen, die Leistungsbiographien und der methodenkritische Vergleich der unterschiedlichen Datenquellen und Erhebungsformen.

Abstract:

This article presents the key findings of a DFG-funded project about the life situations and the conditions of socialization among male juvenile prisoners in southern Germany. The project’s analysis showed that socially disadvantaged population groups are significantly overrepresented among juvenile prisoners. It was also found that social deprivation of juvenile prisoners has increased in the last 20 years. However, this social selection does not mean that only people from the lowest social classes are found in young offender institutions. Only a few prisoners exhibited extreme marginality, a finding that also applied to serious fears of the future and resignation. Further key components of the project analysis focused on migrant backgrounds, the onset of criminal careers, family socialization, academic and job performance and the critical comparison of methodology concerning various data sources and the different types of data collection.

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