Der Einfluss der Handgelenkstellung auf muskuläre Ermüdung der Unterarmflexoren - eine explorative Untersuchung

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/149353
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1493535
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-90693
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2024-01-16
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizinische Fakultät
Gutachter: Häufle, Daniel (Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2023-01-30
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Muskelermüdung , Handgelenk , Elektromyographie
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Einleitung: Arbeitsbedingte muskuloskelettale Erkrankungen (AMSEs) belasten nicht nur Betroffene, sondern haben auch starke wirtschaftliche Folgen. Ein Risikofaktor für AMSEs ist muskuläre Ermüdung. Muskelermüdung wird durch viele Faktoren beeinflusst, ob diese auch positionsabhängig in Bezug auf die Handgelenkstellung bei Kontraktion der Handgelenkflexoren ist, ist Gegenstand dieser Untersuchung. Methoden: 18 gesunde Proband:innen wurden rekrutiert und über drei Messtage begleitet in denen sie isometrische Kontraktionen in maximalen und submaximalen Kraftniveaus in Neutral-, Flexions- und Extensionsstellung des rechten Handgelenks mit entsprechenden Flexoren ausführten. Währenddessen wurde die Muskelaktivität des M. flexor digitorum superficialis (FDS) und des M. flexor carpi radialis (FCR) mittels Oberflächen-EMG (OEMG) überwacht. Ergebnisse: Die Analyse der OEMG-Daten zeigte nur bzgl. des FDS ausreichende Zeichen der Ermüdung zur Überprüfung der Hypothesen. Die Auswertung der OEMG-Daten zeigte bzgl. der Steigung der Medianfrequenzen (MF) eine statistisch signifikante Positionsabhängigkeit (p < 0,0001), welche post-hoc der 40° palmarflektierten Position gegenüber Extension und Neutralstellung zugeordnet werden konnte. Die Auswertung der elektrischen Aktivitäten (eA) zeigt gleichen Trend, jedoch ohne statistische Signifikanz (p = 0,12). Sowohl MF als auch eA zeigten statistisch signifikante Unterschiede der Muskelermüdung zwischen allen Kraftniveaus (p < 0,0001). Eine gemeinsame Abhängigkeit der Muskelermüdung von Kraftniveau und Handgelenkposition kann statistisch nicht belegt werden, wenn auch ein Trend zur vermehrten Ermüdung in Flexion mit steigendem Kraftniveau aufgrund des hier angelegten Modells vermutet werden kann. Diskussion: Durch den statistisch signifikanten Abfall der MF in Handgelenkflexion ist von einer Positionsabhängigkeit der Muskelermüdung bzgl. des FDS auszugehen. Obwohl kein kombinierter Effekt von Handgelenkposition und Kraftniveau nachgewiesen werden können scheint ein höhere Relevanz der Handgelenkposition, respektive der Palmarflexion, in steigenden Kraftniveaus logisch und auch aus den vorliegenden Daten vermutbar. Der laut OEMG insbesondere in Flexion nicht ermüdete FCR hebt die Komplexität von Anatomie und Funktion des Handgelenks hervor und lässt Kompensationsmechanismen vermuten. Schlussfolgerung: Das Messprotokoll ist funktionell geeignet für die Messung von submaximaler muskulärer Ermüdung per OEMG durch ausreichende Erholungspausen und kann für Folgeuntersuchungen gekürzt werden. Für den FDS und anliegende Strukturen könnten Flexionsstellungen eine größere Risikoquelle für AMSEs darstellen und sollten daher, wenn möglich, bei langandauernden und/oder repetierenden Arbeiten vermieden werden. Die Ergebnisse dieser Arbeit sind als weiterer Baustein zur Anfertigung und Erweiterung evidenzbasierter Arbeitsrichtlinien bzgl. Risikoeinschätzungen zu sehen.

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