Nachuntersuchung von tiefsubgingivalen Kompositrestaurationen in vivo

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/148841
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1488415
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-90181
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2023-12-22
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Zahnmedizin
Gutachter: Wolff, Diana (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2023-12-05
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Freie Schlagwörter: Kastenelevation, Kompositrestauration, subgingivale Defekte
subgingival defects
proximal box elevation
gingival and periodontal inflammation
resin composite restoration
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Inhaltszusammenfassung:

In der vorliegenden retrospektiven Studie wurde die klinische Qualität von subgingival platzierten Kompositrestaurationen bewertet und der Entzündungsstatus des umliegenden parodontalen Gewebes beurteilt. Es handelt sich um eine bizentrische Studie, die in Zusammenarbeit mit der Poliklinik für Zahnerhaltungskunde des Universitätsklinikums Heidelberg durchgeführt wurde. Aus den Studienergebnissen beider Standorte ist eine gemeinsame Publikation hervorgegangen, wobei 24 Probanden/Probandinnen vom Standort Tübingen und 39 Personen vom Standort Heidelberg in die Publikation eingeschlossen wurden. Ein Ziel dieser Studie war es zu untersuchen, ob sich die Hypothese, dass an tiefsubgingival mit der R1- oder R2-Technik restaurierten Zähnen, gleichartige parodontale Verhältnisse im Vergleich zu gesunden Kontrollzähnen bestehen, bestätigt. Für die hier vorliegende Studie wurden 30 Probanden/Probandinnen mit n=30 subgingivalen, im Kastenelevationsverfahren angefertigten Restaurationen eingeschlossen. Als Referenz wurden Kontrollzähne bestimmt. Eine intraorale Untersuchung mit Erhebung der Sulkussondierungstiefen (ST), des klinischen Attachmentverlustes (CAL) und Erfassung von Bluten auf Sondieren (BOP) wurde durchgeführt. Es wurden Gingiva-Index (Silness/Löe) und Plaque-Index (Quigley-Hein, modifiziert nach Turesky) erhoben. Die Ergebnisse der parodontalen Parameter von Test- und Referenzzähnen wurden deskriptiv gegenübergestellt. Zur Bestimmung der Signifikanz in Bezug auf Unterschiede zwischen Test- und Kontrollzähnen wurden McNemar-Tests, verbundene t-Tests und Wilcoxon-Vorzeichen-Rang-Tests durchgeführt. Lineare Regressionen wurden durchgeführt, um mögliche Einflüsse auf parodontale Parameter zu evaluieren. Die Qualität der Restaurationen wurde mittels modifizierter FDI-Kriterien bewertet. Qualitätsparameter für die zu untersuchenden Restaurationen wurden deskriptiv dargestellt. Unter den Studienteilnehmern und Studienteilnehmerinnen lag das mittlere Alter der Restaurationen bei 1,4 ± 1,2 Jahren. In Bezug auf Gingivitis, Bluten auf Sondieren oder die lokale Plaqueakkumulation konnten keine signifikanten Unterschiede zwischen Test- und Referenzzähnen festgestellt werden. Sondierungstiefe sowie der klinische Attachmentverlust waren bei den Testzähnen signifikant erhöht (p(ST)= 0,003, p(CAL)= 0,001). Es konnte ein signifikanter Einfluss des Raucherstatus auf ST und CAL festgestellt werden. Die linearen Regressionen ergaben einen signifikant positiven Effekt von Rauchen auf CAL (p = 0,018). CALlokal hat einen statistisch signifikant positiven Einfluss auf BOP (p = 0,039). Es konnten keine weiteren signifikanten Einflüsse ermittelt werden. Trotzdem konnte ein Nulleffekt des DMFT auf ST, CAL, Plaque-Index und BOP festgestellt werden. Das Alter der Restauration beeinflusst ST und CAL negativ. Je größer der Gingiva-Index für die gesamte Mundhöhle, desto größer die Werte für CAL, ST und BOP. Die Bewertung der Qualitätsparameter zeigte für die restaurierten Zähne gute Ergebnisse. In der gemeinsamen Publikation mit dem Universitätsklinikum Heidelberg mit einer größeren Studienpopulation von n=63 konnten in Bezug auf gingivale, parodontale und Qualitätsparameter ähnliche Ergebnisse erzielt werden. Durch die weitgehend guten Ergebnisse in Bezug auf klinische Qualität und Entzündungsstatus stellen subgingival platzierte Kompositrestaurationen eine gute Alternative zu aufwändigen chirurgischen oder kieferorthopädischen Eingriffen oder gar Extraktionen dar. Es ist allerdings mit einem erhöhten Attachmentverlust im Restaurationsbereich zu rechnen. Die Arbeitshypothese kann somit nur teilweise bestätigt werden. Während Test- und Kontrollzähne gleichartige Verhältnisse in Bezug auf Gingivitis und das Auftreten eines BOP aufweisen, konnten im Allgemeinen signifikante Unterschiede zwischen Test- und Kontrollzähnen bei ST und CAL festgestellt werden. Zu beachten gilt es jedoch, dass Attachmentverluste an den Testzähnen bereits durch die subgingivale kariöse Läsion – also schon vor der Restauration - bestehen.

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