Inhaltszusammenfassung:
Chronische somatoforme Schmerzen sind ein häufiges Krankheitsbild in der deutschen Bevölkerung. Die Patienten leider unter oft nicht ausreichend erklärbaren Schmerzen, meist verbunden mit einer starken Einschränkung der Lebensqualität und des täglichen Lebens. Therapeutisch gibt es viele unterschiedliche Ansätze, wie Patienten mit somatoformen Schmerzen behandelt werden können. Dabei gibt es jedoch nicht eine Therapieoption, die immer hilft. Vielmehr muss für jeden Patienten ein individuelles Therapiekonzept entwickelt werden, da auch unterschiedliche Ursachen zur Entstehung der Schmerzen beitragen und aufgegriffen werden müssen. Viele Patienten sind nicht ausreichend therapeutisch versorgt und erfahren keine zufriedenstellende Schmerzlinderung durch die bisherigen therapeutischen Möglichkeiten.
In dieser Dissertation wird eine Pilotstudie beschrieben, in welcher die Spiegeltherapie als neue Therapieform bei n=12 Probanden mit chronischen somatoformen Schmerzen getestet wurde. Dabei wurden die Auswirkungen auf die subjektiven Schmerzempfindungen mithilfe von Fragebögen, sowie die objektive Schmerzschwelle mithilfe eines Schmerzschwellenmessgerätes analysiert und ausgewertet. Es stellte sich die Frage, inwiefern eine 4-wöchige Spiegeltherapie das subjektive Schmerzempfinden sowie die messbare Schmerzschwelle bei Patienten beeinflussen und ob die Schmerzen gelindert werden können.
In dieser Studie konnte gezeigt werden, dass die Spiegeltherapie bei Probanden mit prädiagnostizierter Depression zu einer Verringerung der Schmerzintensität führt. Es konnte jedoch nicht gezeigt werden, dass die 4-wöchige Spiegeltherapie zu einer generellen Schmerzlinderung und Veränderung der Schmerzschwellen führt. Perspektivisch sollte eine größer und im Crossover-Design angelegte Studie zeigen, ob eine spiegeltherapeutische Intervention ein effektiver Therapiepfeiler in der Therapie bei somatoformen Schmerzstörungen sein kann. Weiterführend sollte eine weitere Studie zeigen, ob sich unsere Ergebnisse und Annahmen bestätigen, dass bestimmte Subgruppen im besonderen Maße von der Spiegeltherapie profitieren können.