Inhaltszusammenfassung:
Zielsetzung: In dieser randomisiert-kontrollierte Studie sollte die Risikobewertung des kombinierten Ersttrimesterscreenings (ETS) mit der einer detaillierten Ultraschall (US)-Untersuchung und der zellfreien DNA (cfDNA)-Analyse verglichen werden.
Methoden: Bei Schwangeren mit einer normalen detaillierten US-Untersuchung zwischen der 12. – 14. SSW wurde das Aneuploidierisiko entweder mittels kombinierten ETS oder zusätzlicher cfDNA-Analyse ermittelt. Bei ergebnislosen cfDNA-Analysen wurde das Risiko mittels ETS bestimmt. Das primäre Ergebnis war die Falsch-positiv-Rate (FPR) im Screening auf die Trisomie 21 (T21). Fälle mit einem T21-Risiko > 1:100 ohne entsprechenden Karyotyp wurden als falsch-positiv betrachtet. Die Ergebnisse wurden mit einem 95 % CI mit der Clopper-Pearson-Methode verglichen.
Ergebnisse: Bei 1518 Einlingsschwangerschaften wurde ein ETS durchgeführt. 31 (2,0 %) Schwangerschaften wurden wegen einem auffälligen US ausgeschlossen. 24 Frauen wünschten keine Teilnahme und bei weiteren 24 Fällen konnte das Endergebnis nicht ermittelt werden. Je 688 Schwangerschaften wurden in den kombinierte ETS-Studienarm und in den US mit cfDNA-Analyse-Studienarm randomisiert. Maternales Alter, Gewicht und BMI, Ethnizität, Verwendung von assistierter Reproduktion und Raucherstatus unterschieden sich zwischen den beiden Studienarmen nicht. In der Gruppe US mit cfDNA-Analyse war das mediane Risiko für eine T21 1:10000. In keinem Fall lag das Risiko über 1:100 (95 % CI, 0,0 – 0,5 %). Beim kombinierten ETS lag das mediane Risiko für eine T21 bei 1:3787 und in 17 Fällen war das Risiko größer als 1:100, was einer FPR von 2,5 % (95 % CI, 1,5 – 3,9 %) entspricht.
Fazit: Unsere Studie zeigte, dass die ETS-Risikobewertung für Trisomie 21, mit einer detaillierten US-Untersuchung und anschließender cfDNA-Testung, eine signifikante Reduktion der FPR verglichen zum kombinierten ETS bewirkt. Dieser Herangehensweise vermeidet die Bestimmung der mütterlichen Serummarker β-hCG und PAPP-A (Kagan et al. 2018).