Nutzenanalyse der Blutentnahme am ersten postoperativen Tag nach Cholezystektomie

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/143658
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1436583
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-85002
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2023-07-26
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Ladurner, Ruth (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2022-12-22
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Cholezystektomie , Blutentnahme , Gallenblase , Bilirubin , Komplikation , Gallenstein , Leukozyt , Thrombozyt , Hämoglobin
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Die laparoskopische Cholezystektomie ist einer der häufigsten chirurgischen Eingriffe in Deutschland. Unter dem Wandel des Lebens- und Ernährungsstils der Bevölkerung steigen die Fallzahlen der Cholezystolithiasis weiterhin. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich die laparoskopische Cholezystektomie zu einem hochstandardisierten Eingriff weiterentwickelt. Dadurch konnte die postoperative Komplikationsrate auf einem konstant niedrigen Niveau gehalten werden. Auf Grund dieses niedrigen Risikoprofils und den zunehmenden Bestrebungen der kosten- und zeiteffektiven Medizin, wird die ambulante Durchführung der elektiven laparoskopischen Cholezystektomie seit mehreren Jahren diskutiert. Ob-wohl eine ambulante Operation nach den S3-Leitlinien möglich wäre, hat sich dieses Verfahren in Deutschland im Vergleich zum anglo-amerikanischen Raum noch nicht etablieren können. Die routinemäßige postoperative Laborkontrolle wird flächendeckend in der chirurgischen Nachsorge und zur Detektion von möglichen postoperativen Komplikationen eingesetzt. Es handelt sich um eine breitflächig verfügbare und einfache Diagnostikmethode des postoperativen Verlaufes. Die Bestimmung der Laborparameter läuft heutzutage kostengünstig und fast voll automatisiert ab. Doch auf Grund der hohen Fallzahlen der Cholezystektomien machen die routinemäßigen Blutabnahmen ohne Indikation und therapeutische Konsequenz einen relevanten arbeitszeitlichen und ökonomischen Anteil aus. Es stellte sich die Frage, ob die routinemäßige Bestimmung der Laborparameter einen signifikanten Mehrwert für die Patienten bietet. Die Fast-Track-Chirurgie der Gallenblase mit mittleren stationären Aufenthalten von zwei Tagen, kann eine postoperative Laborkontrolle nur bis zum zweiten post-OP Tag gewährleisten. Häufig werden Patienten auf Grund von abweichenden Laborparametern am ersten postoperativen Tag länger stationär behandelt. Letztlich zeigt sich jedoch meist keine klinische oder therapeutische Konsequenz aus den Laborparametern und die Patienten werden ohne weitere Intervention verspätet entlassen. In unserer Analyse konnten wir zeigen, dass bei einem risikoarmen und standardisierten Eingriff wie der laparoskopischen Cholezystektomie die Personen mit postoperativer Komplikation mittels Laborparametern nur mit geringer bis mittlerer Sensitivität (maximal 66,67 %) ermittelt werden konnten. Bei hohen Spezifitäten bis zu 94,52 % und hohen negativ prädiktiven Werten (maximal 99,56 %) kann die postoperative Laborkontrolle allenfalls zur Ausschlussdiagnose einer Komplikation angewendet werden. Wenn man diese statistischen Ergebnisse in Bezug auf unsere Komplikationsrate von 2,6 % der laparoskopischen Cholezystektomien auswertet, ergibt sich, dass nur ein sehr geringes Patientenklientel von der postoperativen Diagnostik mittels Laborparameter profitiert. Die postoperativ routinemäßige Laborkontrolle könnte somit auf die Patientengruppe mit Risikofaktoren oder relevanten Vorerkrankungen beschränkt werden. Dadurch müsste der stationäre Aufenthalt von Patienten ohne Komplikationen nicht folgenlos verlängert werden und es kann kosten- und zeiteffizienter gearbeitet werden.

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