Elektrophysiologische Diagnostik von Polyneuropathien mittels somatosensibel evozierter Potentiale und der sympathischen Hautantwort

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dc.contributor.advisor Ziemann, Ulf (Prof. Dr.)
dc.contributor.author Spielmann, Annika Luise
dc.date.accessioned 2023-07-03T13:51:39Z
dc.date.available 2023-07-03T13:51:39Z
dc.date.issued 2023-07-03
dc.identifier.uri http://hdl.handle.net/10900/142683
dc.identifier.uri http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1426835 de_DE
dc.identifier.uri http://dx.doi.org/10.15496/publikation-84028
dc.description.abstract In der klinischen Routine werden zur elektrophysiologischen Diagnostik einer Polyneuropathie (PNP) bislang hauptsächlich die motorischen bzw. sensiblen Neurographien der Nn. tibialis, peronaeus und suralis (als Routine-Neurographie zusammengefasst) durchgeführt. Die Routine-Neurographie erfasst damit die entsprechenden Nerven in ihrem relativ rumpfnahen Verlauf. Häufig liefert die Routine-Neurographie, diskrepant zum klinischen Eindruck, bei Patienten im Frühstadium der PNP mit einer Beteiligung vor allem distal gelegener Nervenabschnitte einen unauffälligen elektrophysiologischen Untersuchungsbefund. Die Diagnostik der somatosensibel evozierten Potentiale (SEPs) der Nn. plantares medialis et lateralis und des N. peronaeus profundus (NPM, NPL und NPP) erscheint aufgrund der peripheren Lage dieser Nerven, deren sensorischen Funktion und frühen, auch subklinischen Beteiligung geeignet, eine PNP im Frühstadium zu ermitteln. Für die distal sensible Neurographie der NPM, NPL und NPP liegen mit fortschreitendem Alter allerdings Einschränkungen der Verwertbarkeit vor, da Reizantworten häufig auch bei alten Gesunden nicht ableitbar sind. Die Ableitung einer sympathischen Hautantwort (SSR) bei Verdacht auf Affektion der dünnkalibrigen Fasern weist Einschränkungen auf (z.B. Habituation bei repetitiver Reizung) und ist in der Literatur auch bezüglich ihrer Sensitivität und der Verwertbarkeit der erfassten Parameter (wie Latenzen und Amplituden) umstritten. In dieser Arbeit sollte gezeigt werden, dass die SSR-Messung zur Diagnostik einer small fibre Neuropathie (SFNP) geeignet ist und dass die Erfassung der SEPs distaler sensibler Nerven (NPM, NPL und NPP) eine geeignete Methode zur Diagnostik einer PNP ist und in der Früherkennung der PNP der Routine-Neurographie und der distalen sensiblen Neurographie derselben Nerven überlegen. Es wurden 53 freiwillige Probanden im Alter von 19 bis 83 Jahren mit klinischen Zeichen einer PNP mit Beteiligung großkalibriger Fasern und/oder Zeichen einer SFNP elektrophysiologisch untersucht. Es wurde eine SSR-Messung, eine Routine-Neurographie (bestehend aus Neurographien und F-Wellen-Untersuchungen des N. tibialis und des N. peronaeus und der sensiblen Neurographie des N. suralis), sowie die distale sensible Neurographie der NPM, NPL und NPP durchgeführt und die kortikalen SEPs des N. tibialis und der NPM, NPL und NPP erfasst. Die SSR bot im Vergleich zur hier durchgeführten Routine-Neurographie keinen Vorteil in der Diagnostik von Frühstadien einer PNP und wies insbesondere im Fall eines klinischen Verdachts auf das Vorliegen einer SFNP keine signifikant höhere Rate pathologischer Befunde auf. Pathologische Befunde der distalen sensiblen Neurographie der NPM, NPL und NPP konnten aufgrund der altersbedingt hohen physiologischen Ausfallrate in bis zu 87,5% nicht verwertet werden und sind damit für das untersuchte Kollektiv (Altersdurchschnitt 64,8 Jahre) nicht anwendbar. Die SEP-Diagnostik der NPM, NPL und des NPP war einfach und zuverlässig durchzuführen und wurde von den Probanden sehr gut toleriert. Bei Patienten mit frühen klinischen Zeichen einer PNP (mittelgradig eingeschränktes Vibrationsempfinden von 3-5/8, unauffälliger Reflexstatus, sensibler distaler Gradient bis max. Knöchelhöhe, unauffälliger Romberg-Stehversuch und unauffälliger Liniengang) war die SEP-Diagnostik der NPM, NPL und NPP sensitiver für Pathologika im Sinne einer PNP als die Routine-Neurographie. Es konnte gezeigt werden, dass die SEP-Diagnostik der NPM, NPL und des NPP der Routine-Neurographie in der Früherkennung von PNPs beim Vorliegen bestimmter klinischer Befunde (mittelgradig eingeschränktes Vibrationsempfinden von 3-5/8, unauffälliger Reflexstatus, sensibler distaler Gradient bis max. Knöchelhöhe, unauffälliger Romberg-Stehversuch und unauffälliger Liniengang) überlegen ist. Während der Routine-Neurographie frühe Stadien einer PNP entgehen, können diese mittels der SEP-Diagnostik der NPM, NPL und des NPP zuverlässig erfasst werden. Zur Detektion einer PNP im Frühstadium ist die Etablierung der SEP-Diagnostik der NPM, NPL und des NPP in der klinischen Routinediagnostik bei begrenztem Mehraufwand, aber eindeutigem zusätzlichen Informationsgewinn, problemlos möglich. de_DE
dc.language.iso de de_DE
dc.publisher Universität Tübingen de_DE
dc.rights ubt-podok de_DE
dc.rights.uri http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de de_DE
dc.rights.uri http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en en
dc.subject.classification Somatosensorisch evoziertes Potenzial de_DE
dc.subject.ddc 610 de_DE
dc.subject.other SEP, Plantarnerven de_DE
dc.subject.other SEP de_DE
dc.subject.other Plantarnerven de_DE
dc.title Elektrophysiologische Diagnostik von Polyneuropathien mittels somatosensibel evozierter Potentiale und der sympathischen Hautantwort de_DE
dc.type PhDThesis de_DE
dcterms.dateAccepted 2023-06-20
utue.publikation.fachbereich Medizin de_DE
utue.publikation.fakultaet 4 Medizinische Fakultät de_DE
utue.publikation.noppn yes de_DE

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