Inhaltszusammenfassung:
“The whole world is going to university – is it worth it?” war die Schlagzeile des Economist im März 2015. Nach Jahrzehnten der Forschung sind Bildungsrenditen nach wie vor von großem Interesse in Politik und Wissenschaft. Grundlage der Arbeit bilden vier Artikel, die die Heterogenität von Bildungsrenditen mit Fokus auf monetären Erträgen analysieren:
Monetäre Renditen von sekundärer und tertiärer Bildung – ein narratives Review
Durch eine komparative Betrachtung von 13 nationalen Studien werden Faktoren herausgearbeitet, die zu einem Unterschied in den geschätzten Bildungsrenditen führen können. Dabei werden Unterschiede in der Methode, der Datengrundlage, des betrachteten Einkommens, des Bildungsvergleichs, sowie der einbe-zogenen Geburtskohorten herausgearbeitet.
Individuelle Erträge eines dualen Studiums
Durch den Erwerb von theoretischem sowie praktischem Wissen ergeben sich einige Besonderheiten, die das duale Studium von anderen Studienformen abgrenzt. Diese Studie schätzt die Bildungsrenditen eines dualen Studiums mit Hilfe der Mincer-Einkommensfunktion. Die Ergebnisse zeigen, dass Absol-vent*innen eines dualen Studiums höhere Bildungsrenditen als Personen mit Berufsausbildung haben und niedrigere als Universitätsabsolvent*innen.
Accounting for Dropout Risk and Upgrading in Educational Choices: New Evidence for Lifetime Returns in Germany
In der Studie werden monetäre Renditen verschiedener Bildungswege in Deutschland in Bezug auf das Einkommen über das Erwerbsleben hinweg analysiert. Ab einem Alter von 55 Jahren ergibt sich ein höhe-res Lebenseinkommen von Personen mit einem Hochschulabschluss als für Personen mit einem Berufs-abschluss. Unter Berücksichtigung des Risikos eines Bildungsabbruchs und der Möglichkeit des Bil-dungsaufstiegs verdienen Personen, die nach ihrem Schulabschluss eine Berufsausbildung beginnen, nicht weniger als Personen, die mit einem Hochschulstudium beginnen.
Heterogeneity in Long-Term Returns to Education: An Inconvenient Truth
In diesem Beitrag wird die Frage analysiert, inwiefern Kinder häufiger auf das Gymnasium gehen, wenn ihre Eltern ein Gymnasium besucht haben. Im Durchschnitt ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass Kinder ein Gymnasium besuchen, wenn ihre Eltern auf einem Gymnasium waren. Die Kurven des marginalen Treatment-Effekts zeigen, dass es keinen Effekt für Personen mit geringen Präferenzen (bspw. niedrige Kompetenzen und geringer sozialer Status) für das Gymnasium gibt.